Im 2010 sanierten ehemaligen Kantorenhaus von 1906, der damaligen jüdischen Gemeinde, befindet sich heute ein Dokumentationsraum zur jüdischen Geschichte der Stadt Rastatt als Außenstelle des Stadtmuseums Rastatt.
Zeitlicher Schwerpunkt der Darstellung liegt auf den Jahren nach 1900. In einer topografischen Übersicht wird die Lage der Liegenschaften jüdischer Eigentümer im Stadtgebiet dargestellt. Eine Medieninstallation erinnert an die Einzelschicksale der damaligen jüdischen Mitbürger Rastatts, denen die Flucht vor dem Naziregime nicht gelang. Sie wurden am 22. Oktober 1940 in einem organisierten Massentransport in das südfranzösische Internierungslager Gurs deportiert, was zur Auslöschung der jüdischen Gemeinde in Rastatt führte.
Neben dem Kantorenhaus erinnern in Rastatt auch ein geschlossener jüdischer Friedhof und zahlreiche verlegte Stolpersteine an das jüdische Leben in Rastatt. Letztere werden durch die Stolperstein-Initiative Rastatt betreut.