Franken war eine bedeutende Wiege jüdischen Lebens in Süddeutschland mit insgesamt über 400 jüdischen Gemeinden. In diese fast 1000 Jahre umfassende jüdische Geschichte gibt das Jüdische Museum Franken faszinierende Einblicke.
Hausgeschichte
Das Fürther Museumsgebäude ist auch selbst ein eindrucksvolles Exponat. Das ehemalige Wohn- haus von 1702 war bis ins späte 19. Jahrhundert im Besitz jüdischer Familien – darunter hebrä- ische Drucker und Kaufleute. Wie etwa die Familie Fromm, die verwandtschaftliche Beziehungen mit anderen Hoffaktoren wie den Models in Ansbach oder den Oppenheimers in Heidelberg, Stuttgart und Wien verband.
Seltene Zeugnisse aus dieser Zeit spiegeln den jüdischen Alltag wider: ein mit Grundwasser gefülltes Ritualbad im Keller aus der Erbauungszeit des Hauses, eine historische Laubhütte mit raffinierter Dachkonstruktion und die prächtigen barocken Stuckdecken im Hause.
Ausstellung und Sammlung
In seiner Dauerausstellung präsentiert das Jüdische Museum Franken in Fürth eine der beeindruckendsten Sammlungen zur fränkisch- jüdischen Kultur. Von den mittelalterlichen Anfängen bis hin zu unserer Gegenwart zeigt die Ausstellung in 16 Stationen jüdisches Leben in Franken zwischen Heimat und Exil, Tradition und Anpassung, zwischen Vernichtung und Neubeginn.
Einen besonderen Platz nimmt auch die jüdische Geschichte Fürths in der Dauerausstellung ein. Fürth war vom 17. bis ins frühe 19. Jahrhundert das religiöse jüdische Zentrum Süddeutschlands mit mehreren Synagogen, Talmudschulen und hebräischen Druckereien. Auch als Geburtsstadt von Jakob Wassermann, Leopold Ullstein oder Henry Kissinger ist die Stadt heute bekannt.