Das Industriemuseum Brandenburg an der Havel präsentiert das Technische Denkmal „Siemens-Martin-Ofen XII“ mit allen Maschinen und Anlagen, die notwendig waren, um ihn zu betreiben.
Der „Siemens-Martin-Ofen XII“ ist der letzte Ofen dieser Art in Westeuropa. Er gehörte zum „VEB Stahl- und Walzwerk Brandenburg“, dem größten Stahlwerk der DDR. Bis zu 10.000 Menschen arbeiteten hier. Schon im letzten Jahr vor der Stilllegung des Werkes im Jahr 1993 wurde das Industriemuseum gegründet. Das Museum begleitete die Stilllegung und bewahrte viele technische Zeugnisse dieses einst so wichtigen Stahlerzeugungstechnologie.
Das Museum hat seinen Sitz direkt in der ehemaligen Stahlwerkshalle. Bei der Halle handelt es sich um eine denkmalgeschützte Stahlfachwerkkonstruktion, die größte dieser Art in Europa. In der Ausstellung „Der Stahlstandort Brandenburg im 20. Jahrhundert“ geht das Museum über die Zeit der DDR und das Stahl- und Walzwerk hinaus. Schon seit 1912 befand sich an diesem Ort ein Stahlwerk.
In Sonderausstellungen greift das Museum immer wieder andere Themen der regionalen Wirtschafts- und Technikgeschichte und der deutsch-deutschen Zeitgeschichte auf.
Wichtiger Teil des Museums ist auch die Ausstellung „Brennabor in Brandenburg“. Die Brennaborwerke wurden 1871 als Kinderwagenfabrik gegründet. Bis 1911 erweiterte sich die Produktpalette um Fahrräder, Motorräder und Kraftfahrzeuge. In der Mitte der 1920er-Jahre waren die Brennaborwerke das größte und modernste PKW-Werk Deutschlands. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurde das Werk schwer beschädigt. Nach der Befreiung Deutschlands wurde der Betrieb wegen dessen Beteiligung an Rüstungsproduktion und wegen der Ausbeutung von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern enteignet und demontiert.