Das Heiligen-Geist-Hospital ist ein historisches Krankenhaus in der Hansestadt Lübeck, das im späten Mittelalter gegründet wurde. Das Gebäude ist eines der ältesten noch erhaltenen Hospitäler in Europa und ein bemerkenswertes Beispiel für die gotische Backsteinarchitektur Norddeutschlands. Das Hospital wurde erstmals im Jahr 1227 urkundlich erwähnt, als der Bischof von Lübeck eine Kapelle für Kranke und Arme stiftete. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Gebäude mehrfach erweitert und umgebaut, um den ständig steigenden Bedarf an medizinischer Versorgung und Unterstützung für Bedürftige zu decken. Während seiner rund 700-jährigen Geschichte war das Hospital Teil des städtischen Gesundheitswesens, diente als Armenhaus und Pflegeheim für ältere Menschen und Kranke, während der Pestepidemie im 14. Jahrhundert und ebenfalls für die Versorgung von Notleidenden. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde es als Gauhaus für die Hitlerjugend genutzt. Heute beherbergt es u.a. das Günter-Grass-Haus, ein Museum für Literatur und Grafik. Das Hospital besteht aus mehreren Gebäuden, darunter eine Kapelle, ein Konventgebäude, ein Krankenhausflügel und ein Speicherhaus. Die Architektur des Hospitals ist geprägt von gotischen Spitzbögen, hohen Gewölben und filigranen Säulen. Das Innere des Hospitals ist reich an Kunstwerken, Ornamenten und Skulpturen. Das Heiligen-Geist-Hospital ist nicht nur ein wichtiges Denkmal der norddeutschen Architekturgeschichte, sondern auch ein Museum, das Besuchern einen Einblick in das Leben und die medizinische Versorgung im Mittelalter und der Frühen Neuzeit bietet. Es ist ein wichtiger Ort für die Kultur und Bildung der Stadt Lübeck und ein beliebtes Ziel für Touristen und Architektur-Liebhaber.