Die Einrichtung Doppelkapelle und Museum Landsberg besteht aus zwei, räumlich voneinander getrennten Objekten. Der romanischen Doppelkapelle "Sanctae Crucis", einem architektonischen Kleinod vom Ende des 12. Jahrhunderts, und dem städtischen Museum "Bernhard Brühl", welches sich, zusammen mit der Verwaltung der Doppelkapelle, in der Landsberger Hillerstraße 8, auf dem Gelände der Grundschule "Bergschule" befindet.
Die Doppelkapelle "Sanctae Crucis" auf dem Landsberger Kapellenberg, erhebt sich weithin sichtbar über der Stadt. Sie ist der letzte erhaltene Zeuge einer mittelalterlichen Markgrafenburg. "Sanctae Crucis" besticht durch eine faszinierende Raumkomposition und durch eine ausgereifte, reichhaltige Kapitellornamentik. Der Name "Sanctae Crucis" bezieht sich auf einen Kreuzessplitter, der einst im Reliquienfach des romanischen Steinaltars aufbewahrt wurde. Er soll, gemeinsam mit einer "blutschwitzenden" Marmorsäule, von Italien nach Landsberg gelangt sein. Sehenswert ist desweiteren ein Schnitzaltar aus der Werkstatt von Stephan Hermsdorf (auch "Podelwitzer Meister"), den dieser um 1525 für die Kirche in Zwochau (Nordsachsen) fertigte und der 1732 für 3 Taler nach Landsberg verkauft wurde. In den Sommermonaten und im Advent beleben Konzerte und Adventssingen, aber auch gelegentliche Lesungen und Projekte mit Kindern und Jugendlichen das Gemäuer.
Das Museum "Bernhard Brühl" ist benannt nach dem ersten Begründer eines Heimatmuseums im Jahre 1916, in einem heutigen Landsberger Ortsteil. Ernst Bernhard Brühl war Lehrer, Kantor, Heimatforscher und Museumsgründer und erster Leiter. Ein wahres Multitalent seiner Zeit. Postmeister Paul Sannemann begründete 1933 im Landsberger Ortskern ein weiteres Museum. Die Bestände beider Sammlungen, die allerdings insbesondere während und nach dem II. Weltkrieg einige Verluste hinnehmen mußten, wurden ab 1954 in einem dritten Museum, zusammen mit weiteren Exponaten ausgestellt. Leiter des 1959 als Museum "Bernhard Brühl" begründeten Museums war bis 1996 der Landsberger Apotheker OPHR Heinz-Walther Borgass. Seit 1992 befindet sich das Museum am heutigen Standort in der Hillerstraße 8 und wird seit 1997 von der Diplomlehrerin Inge Fricke geleitet. In der Dauerausstellung werden die Themen: Ur- und Frühgeschichte, Landsberger Handwerk und Landwirtschaft, Naturkunde und Landsberg im 19. Jahrhundert behandelt. Glanzstück der Dauerausstellung ist eine Landapotheke aus der Zeit um 1900. Wechselnde Sonderausstellungen, Projekte mit Kindern und Jugendlichen sowie Stadtführungen bereichern die Museumsarbeit.