Der Erinnerungsort Torgau (ehemals Dokumentations- und Informationszentrum DIZ Torgau) erinnert an Menschen, die im NS-Regime, unter der sowjetischen Besatzung nach 1945 und während der SED-Diktatur unrechtmäßig in Torgau inhaftiert waren. Zu ihnen gehören politische Häftlinge. Sie haben sich oft mutig gegen den Krieg und die Diktatur gestellt. Torgau war im Zweiten Weltkrieg der wichtigste Ort der nationalsozialistischen Militärjustiz in Europa. Über die Verbrechen dieser Unrechtsjustiz informiert der Erinnerungsort Torgau bundesweit einzigartig. Die Dauerausstellung „Mut und Ohnmacht“ im Schloss Hartenfels zeigt die Bedingungen der Haft in den Torgauer Militärgefängnissen, den sowjetischen Speziallagern und dem Gefängnis in der DDR. Sie stellt die Verfolgten vor, beleuchtet die Täter und spannt den Bogen in die Gegenwart. Zur Ausstellung gehören Video-Interviews mit ehemaligen Häftlingen und Familienangehörigen, eindrückliche Objekte, Medienstationen, Fotos und Dokumente. Im Mittelpunkt der Arbeit des Erinnerungsortes Torgau stehen Fragen von Zivilcourage und Menschenrechten, Unabhängigkeit der Justiz sowie Menschenwürde im Strafvollzug. Die Gedenkstätte ist Teil der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft.