Vermittlung von Sonder- und Wanderausstellungen

Linolschnitt heute

Langbeschreibung

Mit der Gründung der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen 1989 wurde auch der Wettbewerb »Linolschnitt heute« von der Stadt Bietigheim-Bissingen ins Leben gerufen. Alle drei Jahre wird er ausgerichtet und findet 2016 zum zehnten Mal statt. Dieses Jubiläum ist eine Bestätigung und eine Ermutigung, sich auf diesem Gebiet des Hochdrucks zu engagieren, denn im Laufe von bald drei Jahrzehnten ist der Wettbewerb zu einer festen Institution geworden, die in Fach- wie Künstler-kreisen weltweiten Bekanntheitsgrad erreicht hat. Dies zeigt sich auch daran, dass sich an der Ausschreibung inzwischen mehr als 500 Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt – von Skandinavien bis Südafrika, von Mexiko bis Australien – beteiligen, viele von ihnen kontinuierlich und immer auch wieder neue, junge Positionen. Eine stets unterschiedlich und hochkarätig besetzte fünfköpfige Jury entscheidet über drei Preisträger, über Ankäufe für die Sammlung der Städtischen Galerie und die Werke, welche in einer anschließenden Ausstellung und dem begleitenden Katalog präsentiert werden. Mit Preisgeldern von insgesamt 10.000 € sowie den Juryankäufen fördert der Grafikpreis »Linolschnitt heute« zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler, die sich entweder schon lange mit dem Linolschnitt auseinandersetzen oder aber sich erst seit kurzem für diese traditionsreiche Technik begeistern. Ein besonderer Erfolg ist es, dass die Ausschreibung über die Jahre viele Künstlerinnen und Künstler tatsächlich veranlasst hat, sich erstmals mit dieser druckgrafischen Technik auseinanderzusetzen. Darunter sind wiederum einige, die den Linolschnitt mittlerweile zu einem wichtigen Medium in ihrem Schaffen gemacht haben. Das Besondere an dem Wettbewerb »Linolschnitt heute« ist die Konzentration auf eine einzige Technik und das hebt ihn aus der Vielzahl an Biennalen und Triennalen, die sich weltweit der Grafik verschrieben haben, heraus.

Der Wettbewerb »Linolschnitt heute« hat wesentlich dazu beigetragen, dass das Linolschneiden längst nicht mehr nur mit pädagogischen Kursen in Verbindung gebracht wird, sondern sich vielmehr neben dem Holzschnitt zu einer eigenen, gleichrangigen und spannenden Hochdruck-technik ausgebildet hat. Seit Anbeginn wird der Grafikpreis »Linolschnitt heute« von den Deutschen Linoleumwerken großzügig gefördert, die einen ihrer Sitze in Bietigheim-Bissingen haben. Die erste Linoleumfabrik wurde 1864 gegründet – schnell gehörten Linoleumböden zur Standardausstattung bürgerlicher Haushalte und fanden aufgrund ihrer hohen Widerstands-fähigkeit in öffentlichen Gebäuden vielfach Anwendung. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es auch zum wichtigen Bestandteil zeitgenössischer Architektur: Bruno Taut, Henry van de Velde, Peter Behrens, Ludwig Mies van der Rohe und Walter Gropius haben den Bodenbelag, der sich aus den nachhaltigen Rohstoffen Leinöl, Korkmehl und Harzen herstellen lässt, außerordentlich geschätzt und mitgestaltet. Kunst-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte sind im Medium Linolschnitt also aufs engste miteinander verknüpft. Seit der Klassischen Moderne haben sich bildende Künstlerinnen und Künstler das Linoleum zu Nutze gemacht, darunter Gabriele Münter, August Macke, Christian Rohlfs, Henri Matisse, Marc Chagall und nicht zuletzt Pablo Picasso, der mit dieser Hochdrucktechnik außergewöhnliche Werke schuf und ihr den schon lange verdienten Adelsbrief ausstellte. Im Zuge des Grafikbooms und speziell der Neuentdeckung des Hochdrucks in den 1980er Jahren wandten dann Künstler wie Georg Baselitz oder Markus Lüpertz Holz- und Linolschnitt parallel an und der Umgang mit der Technik wurde unbefangener. Der Linolschnitt ist also eine vergleichsweise noch junge Technik, die jedoch bereits eine respektable Tradition hat. Die umfangreiche, einzigartige Sammlung der Städtischen Galerie besitzt Linolschnitte von rund 300 Künstlern aus allen Epochen und bietet einen repräsentativen Querschnitt von 1900 bis heute.

Der Linolschnitt ist somit längst in der Kunstszene etabliert, und neben der Vielfältigkeit ist auch stets die Qualität der eingereichten Arbeiten zum Wettbewerb »Linolschnitt heute« beeindruckend. Auch bei einem vermeintlich einfachen Medium wie der Hochdrucktechnik Linolschnitt besticht die jeweilige Herstellungsweise, die sich durchaus nicht immer auf den ersten oder zweiten Blick erschließt. Das Spektrum reicht vom klassischen Weißlinienschnitt bis hin zu farbintensiven Werken, manche auf fotografischen Vorlagen basierend, andere sind illustrativen Charakters, es finden sich groß- wie kleinformatige Arbeiten, traditionelle Herangehensweisen bis hin zu experimentellen Techniken. Neben Papier kommt auch immer häufiger Leinwand als Bildträger zum Einsatz oder die bearbeitete Linoleumplatte wird nicht nur als Druckstock, sondern selbst als Kunstwerk verstanden. Neben diesen handwerklichen Aspekten zeigen sich ebenso formal-stilistische Unterschiede von geometrischen und konkreten Tendenzen, gestischer Expressivität und Dynamik bis zu Abstraktion neben Figuration und schließlich eröffnet sich auch eine enorme motivische und thematische Bandbreite: von architektonischen und landschaftlichen Motiven, gesellschaftlichen Auseinandersetzungen, ironische Stellungnahmen, politischen Statements. Dergestalt lassen sich anhand von Linolschnitten auch Fragen um originäre oder epigonale Kunstauffassungen erörtern, die eurozentristische Sicht einerseits und die Globalisierung der Kunstwelt andererseits in den Blick rücken und nicht zuletzt auch gesellschaftspolitisch relevante Thematiken. Die Kompositionen und Bildinhalte repräsentieren somit die gesamte Bandbreite der zeitgenössischen Kunst –»Linolschnitt heute« bietet den Besuchern stets einen repräsentativen Einblick in den aktuellen künstlerischen Linolschnitt mit bekannten Namen und Größen wie auch Neuentdeckungen aus ganz Europa bis nach Übersee.

Kenngrößen

Leihgebühr pro Woche in € netto
kostenlos

Transportkosten in € netto
Auf Anfrage

Aufbaukosten
Auf Anfrage

Lieferumfang in Stichworten

  • Eine Auswahl von qualitätvollen Linolschnitten internationaler Künstlerinnen und Künstler in einer großen stilistischen und thematischen Bandbreite, individuell zugeschnitten auf Ihre Räumlichkeiten, sowohl was die Anzahl an Werken als auch die Formate betrifft (es gibt im Linolschnitt z.B. Formate von 4 x 2 m, die sicherlich nicht in jedem Gebäude prä­sentiert werden können). Die Werke können wir alle in Passepartouts und gerahmt bzw. mit der entsprechenden Anbringung (z.B. Grafikklammern) liefern.

  • Drei Stationen stehen bereits fest:

    Lyonel-Feininger-Galerie, Quedlinburg (28. Januar bis 17. April 2017)

    Museum im Kulturspeicher, Würzburg (21. Oktober 2017 bis 14. Januar 2018)

    Richard Haizmann Museum, Niebüll und Schloss Husum (5. September bis 5. November 2018)

    In den Zeiträumen dazwischen steht die Ausstellung noch zur Verfügung, bei Bedarf auch noch im Anschluss an die Station in Niebüll.

  • Zur Eröffnung kann die Leiterin oder ihre Stellvertreterin eine Einführungsrede beisteuern. Wir stellen zudem hochauf­gelöste Bilddateien für die Presse und für Ihre Drucksachen zur Verfügung, ebenso wie eine Liste mit den vollständigen Werkangaben für die Beschilderung. Kataloge der letzten „Linolschnitt heute“-Wettbewerbe und "Zur Geschichte des Linolschnitts von Gabriele Münter bis Georg Baselitz" können in Kommission geliefert werden.

  • Als Begleitprogramm bieten sich Linolschnitt-Workshops (für Kinder, Erwachsene und speziell Lehrer), Druckvorführungen und Künstlergespräche an. Erfahrungsgemäß werden die Aus­stellungen besonders auch von Schulklassen stets gut frequentiert.

  • Kosten: Es sind lediglich die Versicherung der Werke (gemäß der von uns angegebenen Werte) sowie die Verpackung und der Transport (nach Vereinbarung). Außerdem müssten wir die Anfer­tigung der Zustandsprotokolle in Rechnung stellen, da wir eine externe Restauratorin beauf­tragen (da es sich aber bereits um mehrere Stationen handelt, teilt sich die Summe auf), und bitten um die Übernahme der Reisekosten zur Eröffnung.

Anforderung

Raumhöhe Minimum in m
500

Bedingungen UV-Belastung

75 Lux, bei LED bis 100 Lux

Klimabedingungen (Temp., Feuchtigkeit)

20° Grad +/- 3 Grad

55% Luftfeuchtigkeit +/- 5%

Aufsichtspersonal

Bewachung ist notwendig, zumal einige Werke nicht gerahmt werden (können).

Haftung und Versicherung

Die Versicherung der Werke (gemäß der von uns angegebenen Werte) sowie die Verpackung und der Transport (nach Vereinbarung) übernimmt der Leihnehmer. Außerdem müssten wir die Anfer­tigung der Zustandsprotokolle in Rechnung stellen, da wir eine externe Restauratorin beauf­tragen (da es sich aber bereits um mehrere Stationen handelt, teilt sich die Summe auf).

Details, Transport, Montage

Transport

nach Absprache, keine Speditions-Bedingungen

Bedarf Lagerraum für Transportkisten

nein

Anforderungen Auf- und Abbau

  • Die Werke können wir alle in Passepartouts und gerahmt bzw. mit der entsprechenden Anbringung (z.B. Grafik-klammern) liefern.

Programm, Material

Bereitgestelltes Werbematerial (Flyer, Ausstellungskatalog, Bildmaterial für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ...)

Wir stellen hochauf­gelöste Bilddateien für die Presse und für alle Drucksachen zur Verfügung, ebenso wie eine Liste mit den vollständigen Werkangaben für die Beschilderung. Kataloge der letzten „Linolschnitt heute“-Wettbewerbe und "Zur Geschichte des Linolschnitts von Gabriele Münter bis Georg Baselitz" können in Kommission geliefert werden.

Pädagogisches Angebot: (Referenten, Workshops, usw.)

  • Als Begleitprogramm bieten sich Linolschnitt-Workshops (für Kinder, Erwachsene und speziell Lehrer), Druckvorführungen und Künstlergespräche an. Erfahrungsgemäß werden die Aus­stellungen besonders auch von Schulklassen stets gut frequentiert.

  • Zur Eröffnung kann die Leiterin oder ihre Stellvertreterin eine Einführungsrede beisteuern oder zu einem Expertengespräch kommen (Reisekosten vorbehalten).

Weitere Infos

Erstelldatum
2016-11-16 10:33:06

Liste bisheriger Leihnehmer

Lyonel-Feininger-Galerie, Quedlinburg (28. Januar bis 17. April 2017)

Museum im Kulturspeicher, Würzburg (21. Oktober 2017 bis 14. Januar 2018)

Richard Haizmann Museum, Niebüll und Schloss Husum (5. September bis 5. November 2018)

Ausstellung geblockt während folgender Zeiten

siehe oben zzgl. An- und Abtransport

PDF-Broschüre zur Ausstellung

Kontakt

Dr. Isabell Schenk-Weininger, i.schenk-weininger@bietigheim-bissingen.de, T 07142 74-484 oder

Dr. Petra Lanfermann, p.lanfermann@bietigheim-bissingen.de, T 07142 74-818