THEATER DER KLÄNGE bauhausbühne: Originale. Aneignungen. Weiterführungen.
Langbeschreibung
THEATER DER KLÄNGE bauhausbühne
Originale. Aneignungen. Weiterführungen.
Eine auditive-mediale Ausstellung
Das historische Bauhaus war gerade durch die „Meister“-Persönlichkeit Oskar Schlemmer sowohl in Weimar, als auch verstärkt in Dessau für damals neue Formen von Tanz, Bühnenaktionen, Bühnenmechanik, Publikationen und über den Direktor Walter Gropius auch zu Theaterarchitekturentwürfen tätig.
Mit Schließung des Bauhauses 1933 waren diese Entwicklungen unterbrochen und wurden von den Protagonisten der historischen Periode nicht oder nur sehr versteckt und spärlich weitergeführt. 1968/69 anlässlich der ersten großen Ausstellung zu 50 Jahre Bauhaus setzt auch eine Wiederbeschäftigung und teilweise Wiederbelebung der Bühnenideen aus den zwanziger Jahren ein. (BR-Fernsehfassung des triadischen Balletts). Stärker wurde die Beschäftigung Mitte der siebziger Jahre mit der Ballettneufassung von Gerhard Bohner für die Akademie der Künste Berlin. In den achtziger Jahren, anlässlich von 75 Jahre Bauhaus wurde mit den Rekonstruktionen und Neuinszenierungen mehrerer Bauhausbühnenwerke durch unterschiedliche Initiatoren darunter das THEATER DER KLÄNGE begonnen.
Seit 1987 widmete sich das Düsseldorfer THEATER DER KLÄNGE immer wieder dieser Form von Aneignung der historischen Konzepte (meistens nur in Fotos, Skizzen und Beschreibungen vorhanden) und der Neuinterpretation, resp. Weiterführung dieser Ideen. Die ersten beiden Arbeiten des THEATERs DER KLÄNGE waren Neuinszenierungen des Mechanischen Balletts, einer studentischen Idee aus dem Jahr 1923, sowie die Erstrealisation der von Laszlo Moholy-Nagy im Buch „Die Bühne im Bauhaus“ skizzierten Mechanischen Exzentrik. Fortgeführt wurde diese Aneignung und Neuinterpretation von historischen Entwürfen mit dem Triadischen Ballett2014/15 und aktuell mit dem Lackballett, welches auf Skizzen und Fotos von Oskar Schlemmer aus dem Jahr 1941 basiert.
Aber auch die theoretischen Ansätze gerade von Oskar Schlemmer waren Ausgangspunkt für eine ganze Linie an Weiterführungen in aktuellen Produktionen des THEATERs DER KLÄNGE seit 1993. Schlemmers schriftliche Essays zu „Figur im Raum“ oder „Mensch und Kunstfigur“ führten zur Produktion Figur und Klang im Raum des THEATERs DER KLÄNGE im Jahr 1992/93, realisiert in Kooperation mit der Stiftung Bauhaus Dessau. Die Weiterführung der Ideen von Oskar Schlemmer war vor allem in einer von uns entwickelten elektronisch, sensorisierten Bühne zu finden, in der der auf einer Bühne agierende, sich bewegende Mensch zum Auslöser und Modulierer von Klang und Bewegtbild-Szenografie im Bühnen und Theaterraum wird. Dieser Ansatz lässt sich mit dem Menschenbild von Oskar Schlemmer so benennen: „dass der Bühnenraum so lange tot und inaktiv ist, so lange sich kein Mensch in diesen Raum bewegt. Bewegt sich aber ein Mensch in diesen Raum, wird er gleichzeitig zum Bild- und Klanggeber, sowie zum steuernd, spielenden Akteur von Klang und Bewegtbild in diesem Aktionsraum in Form von durch Bewegung gesteuerter elektronischer Musik und durch Bewegung gesteuerter Video-Szenografie.“
In der Nachfolge von Figur und Klang im Raum entstanden sukzessive die auf dem gleichen Grundsatz basierenden, aber technisch, choreografisch und inszenatorisch immer weiter entwickelten Stücke Modul|a|t|o|r(2003), HOEReographien (2005), SUITE intermediale (2011) und zuletzt CODA (2014). Die aktuelle Produktion Das Lackballett (Premiere im Januar 2019) verbindet den ersten Ansatz der Aneignung von historischen Originalentwürfen mit der elektronisch-inszenatorischen Weiterführung unseres intermedialen Ansatzes.
Das THEATER DER KLÄNGE war gerade durch seine Beschäftigung mit der historischen Bauhausbühne mehrfach nach Weimar zu Gastspielen eingeladen. Eine erste Begegnung in diesem Kontext gab es schon 1989 (noch zu DDR-Zeiten), als Die mechanische Bauhausbühne erstmalig im Deutschen Nationaltheater Weimar gastierte. Aus dieser Zeit resultiert auch eine Künstlerfreundschaft mit den Betreibern der ACC Galerie Weimar, die sich 1989 noch im subversivem Stadium in einem besetzten Haus in Weimar befanden.
Anläßlich von 100 Jahre Bauhaus bot sich die Gelegenheit diese Verbindung von Düsseldorf zu Weimar in Zusammenarbeit mit der ACC Galerie Weimar in einer Ausstellung konkret zu verbinden.
Dazu wurde aktuell in den zahlreichen Räumlichkeiten der ACC Galerie Weimar eine vornehmlich auditiv-mediale Ausstellung realisiert, die sich mit den Originalen, den Aneignungen und Weiterführungen des THEATERs DER KLÄNGE zu den Bauhausbühnenideen und Schriften beschäftigt.
Nach großem Publikumszuspruch in Weimar wanderte diese Ausstellung in verkleinerter Form weiter in das Theatermuseum Düsseldorf.
Folgende acht Stücke des THEATERs DER KLÄNGE waren im Theatermuseum Düsseldorf in Ausstellungsform zu sehen und zu hören:
• Das mechanische Ballett
• Die mechanische Exzentrik
• TRIAS - Das triadische Ballett
• Figur und Klang im Raum
• HOEReografien
• SUITE intermediale
• Der Silberprinz
• Das Lackballett
Die Ausstellung:
Das Theatermuseum Düsseldorf – welches in der Vergangenheit schon zwei mal für Einzelausstellungen zum Thema THEATER DER KLÄNGE zusammengearbeitet hat – übernahmdie Ausstellung am 12. September 2019 von der ACC Galerie Weimar.
Im Hofgärtnerhaus des Düsseldorfer Theatermuseums waren fünf Räume den durch das THEATER DER KLÄNGE realisierten Projekten gewidmet, in denen sowohl die Originalideen (Skizzen, Fotos, Texte), die Rekonstruktionen dieser Entwürfe (Modelle, Figurinen usw.), als auch die inszenatorische Umsetzung (Videos, Fotos und Programme) ausgestellt waren. Audio-visuelle Medien innerhalb der thematischen Ausstellungsräume machten die Klanglichkeit der jeweiligen Stücke des THEATERs DER KLÄNGE durchschreitend hörend erfahrbar. In einerHörspiel-Nische wurden darüber hinaus „Anekdoten“ zu den einzelnen Werken von Ensemblemitgliedern des THEATERs DER KLÄNGE hörbar erzählt.
Publikationen:
Die Ausstellung ist mit einer am 1. Juni 2019 herausgegebenen Publikation in Form eines 96-seitigen Ausstellungskatalogs abgerundet.
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Auf der Seite museum.de (ACC Galerie Weimar) ist aktuell sowohl der Audio-Guide mit insgesamt 21 Hörstationen, als auch dien Anekdoten, sowie ein erstes Fotoalbum zur realisierten Ausstellung online einseh- und hörbar:
https://www.museum.de/audioguide/347188/lang/DE
https://www.museum.de/event/theater-der-klange-bauhausbuhne-originale-aneignungen-weiterfuhrungen-1
Begleitende Gastspiele sind möglich mit den Programmen:
Das mechanische Ballett (45min)
TRIAS - Das triadische Ballett (85min)
Das Lackballett (65min)
Bauhaus Ballette (Das mechanische Ballett 45min - Pause - Das Lackballett 65min)
www.duesseldorf.de/theatermuseum/
Kenngrößen
Leihgebühr pro Woche in € netto
Auf Anfrage
Transportkosten in € netto
Auf Anfrage
Aufbaukosten
Auf Anfrage
Mindestdauer in Wochen
4
Maximaldauer in Wochen
12
Lieferumfang in Stichworten
80 gerahmte Bilder
Klappbilderaufsteller (2m x 2m)
Interaktionselektronik
8 Videosceens mit guten Tonmöglichkeiten
5 Modellpuppen mit Figurinen
1 großer mit Partitur bedfruckter Teppich
mehrere Bühnenobjekte
1 Overheadtisch (Spielmöglichkeit für Kinder)
mehrere Ausstellungsobjekte
Anforderung
Raumhöhe Minimum in m
2
Details, Transport, Montage
Programm, Material
Weitere Infos
Erstelldatum
2020-01-04 12:13:52