Zeitzeugenschaft? Ein Erinnerungslabor
Seit Januar 2024 beschäftigt sich eine Gruppe von Frankfurteren mit dem Thema „Zeitzeugenschaft“: Was verstehen wir heute darunter? Was macht eine Person zu einer Zeitzeugin? Was muss man erlebt haben, um Zeitzeuge zu sein? Was unterscheidet eigentlich Erinnerungen von Zeitzeugenschaft? Wessen und welche Geschichten fehlen? Und wie viel Zeit muss eigentlich vergangen sein, damit eine Person nicht nur Zeuge, sondern Zeitzeuge ist? Bis zum Sommer gehen die Teilnehmenden des Erinnerungslabors diesen Fragen nach.
Ausgangspunkt der Fragestellungen und Überlegungen sind Beiträge aus der Bibliothek der Generationen, einem künstlerischen Langzeit-Erinnerungsprojekt von Sigrid Sigurdsson, das seit fast 25 Jahren im Historischen Museum beheimatet ist und noch bis 2105 laufen wird. Für das Erinnerungslabor haben sich alle Teilnehmenden einen Beitrag ausgesucht, mit dem sie sich auseinandersetzen und eigene Ausstellungsbeiträge entwickeln werden. Es geht um Familiengeschichten, Diktaturerfahrungen, Bildungswege, politische Kämpfe, freiwillige oder erzwungene Migration, den Umgang mit Krisen, aber auch um Orte und ihre Veränderung, wie z.B. die Uni als Ort des Lernens, der Politisierung oder als Orientierungspunkt.
Die Ausstellung wird ab dem 19. September 2024 zu sehen sein.