
Metallguss von der Stein- bis zur Bronzezeit 2. Tag des Workshopes
Der Guss von Metall ist ein sehr altes Handwerk, das im Rhein-Main-Gebiet bis in die Jungsteinzeit (ca. 4300 v. Chr.) zurückreicht. Seit der Bronzezeit vor über 4000 Jahren vor heute wurden Waffen, Schmuck oder Werkzeuge aus Bronze in Formen aus Ton, Sand oder Stein hergestellt. Im Rahmen eines zweitägigen Workshops können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst tätig werden und mehr über die Fertigung einer Gussform und den Bronzeguss erfahren.
Von der Gussform zum Bronzeobjekt
Mag. Josef Engelmann, Dr. Robert Graf M.A., Sayuri de Zilva M.A.
Wie bereits seit der späten Jungsteinzeit bzw. Kupfersteinzeit ein Metallguss durchgeführt werden konnte und welche Entwicklungsschritte bis zum Guss von legiertem Kupfer in der Bronzezeit notwendig waren, wird in Theorie und vor allem in der Praxis anhand einer eigenen Gussform und selbst gestalteter Gussobjekte vermittelt.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können mit selbst gestalteten Gussformen am offenen Feuer arbeiten und am Beispiel archäologischer Originale alle handwerklichen Arbeitsschritte, die dafür notwendig waren, nachvollziehen: Wie stellt man eine zweiteilige Gussform her? Wie legt man einen Gusskanal an? Was muss nach dem Metallguss nachgearbeitet werden?
Mit dem eigenen Know-how aus dem ersten Tag und einem aus Zinn gegossenem Objekt geht es in den nächsten Tag. Bronze ist DAS Hightech-Produkt der Vorgeschichte – eine hoch anspruchsvolle Legierung aus Kupfer und Zinn, die bei 1250 Grad Celsius geschmolzen und in komplexe Formen gegossen wird. Die neuen fast unbegrenzten Möglichkeiten der Metalle revolutionierten die Welt vor über 4000 Jahren und die Gesellschaften der damaligen Zeit.
Im zweiten Teil des Workshops erarbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die theoretischen, aber vor allem die praktischen Grundlagen, angefangen vom passenden Legieren über den korrekten Formenbau im Sandgussverfahren bis hin zum optimalen Bestücken und Beheizen des Schmelzofens mit Holzkohle und Schmelztiegel. Als Endprodukt wird jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer ein kleines Bronzeobjekt hervorbringen, welches durch Sägen, Feilen, Schleifen und Polieren entsprechend nachbearbeitet werden kann.
Samstag, 22. März 2025, 10 –17 Uhr
Fortsetzung Sonntag, 23. März 2025, 10–16 Uhr
Teilnahmegebühr: 170 € pro Person (inkl. Material)
Geeignet ab 12 Jahre.
Kinder/Jugendliche unter 16 Jahren dürfen nur in Begleitung einer erwachsenen Person teilnehmen. Pausen können individuell und in Rücksprache mit der Kursleitung gemacht werden. Verpflegung bitte selbst mitbringen.
Anmeldung erforderlich: fuehrungen.archaeologie@stadt-frankfurt.de
Hinweise: Es wird regengeschützt auf dem Außengelände am offenen Feuer und mit flüssigem Metall gearbeitet. Festes Schuhwerk und lange Hosen sind erforderlich. Nur Kleidung aus Naturfaser und keine Kunstfaser-Fleece o.ä.!
Bild: Gusswerkstatt, Copyright Sayuri de Zilva und Josef Engelmann