Leandro Erlich. Schwerelos
Die Welt steht im Kunstmuseum Wolfsburg auf dem Kopf, der Mond befindet sich auf der Erde, ein Haus hängt in der luftigen Halle und die Besucheren schweben scheinbar in der Schwerelosigkeit eines Raumschiffs – die Ausstellung des argentinischen Künstlers Leandro Erlich bietet mehrere „wow-Effekte“! Die spektakulären Installationen seiner Schau verführen einerseits zum Staunen, andererseits lädt sie die Betrachtenden zu einer anregenden Reise ein, sich mit den faszinierenden Beziehungen zwischen Wissenschaft, Technologie, Ökologie, Raumfahrt, globaler Erwärmung oder Migration zu befassen.
Leandro Erlich gelingt es seit vielen Jahren mit seiner Kunst, die Besucheren auf ganz unterschiedlichen Ebenen zu begeistern. Viele seiner Werke erscheinen auf einer ersten Ebene spektakulär, irritierend, spielerisch und humorvoll. Aber bei einer genaueren Betrachtung zeigen sich viele Bezüge zu heutigen kulturellen, gesellschaftlichen und mithin politischen Erscheinungsformen und Herausforderungen, wie etwa der ganze Komplex rund um Fake News, dem (populistischen) Verdrehen von Wahrheit und Lüge, den weltweiten Fluchtbewegungen oder auch nicht zuletzt die immer bedeutender werdende Macht von Bildern und deren Manipulationsmöglichkeiten. Die Ausstellung Leandro Erlich. Schwerelos will einen vielseitigen Erfahrungsraum schaffen, in dem die Auseinandersetzung mit diesen Themen visuell erforscht und eine so unkonventionelle wie ungewöhnliche Perspektive auf die drängenden Probleme bietet, die unsere Welt heute prägen. Die großformatigen Installationen und Kunstwerke dienen dabei als künstlerisch transformierte Darstellung der Verflechtungen zwischen den genannten Themenbereichen und regen den Dialog über die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen an.
Leandro Erlich hat bisher in zahlreichen bedeutenden Museen, vor allem im asiatischen und lateinamerikanischen Raum, ausgestellt. 2023 wurde er in Europa mit einer großen Retrospektive im Palazzo Reale in Mailand geehrt. Leandro Erlich. Schwerelos ist die erste monografische Ausstellung des Künstlers in Deutschland.