Landschaften und Stillleben im Kunsthaus Rietberg Es sind nicht nur gegenständliche Bilder, sondern auch solche, die eine große Umgebung einfangen – Bilder, die nicht verfremden, sondern die Wirklichkeit widerspiegeln – manchmal vielleicht eine neue Wirklichkeit. So lassen sich die Werke von Hans-Joachim Billib beschreiben, der 1954 in Berlin geboren wurde und von 1973 bis 1979 an der Hochschule der Künste bei Prof. Dr. Klaus Fußmann studiert hat, ab 1978 sogar als Meisterschüler. Hans-Joachim Billib lebte und arbeitete bis zu seinem Tod im Jahre 2013 in Berlin. „In Billibs Landschaften möchte ich hineinspazieren und lange drin bleiben“, schrieb der Berliner Schriftsteller Klaus Kordon im Jahre 2000. Zur Wahl seiner Motive führt der Maler selbst Folgendes aus: „Bei der Fahrt durch die Stadt oder durch die Landschaft, beim Spaziergang oder auch bei längerem Verharren an einem Ort, entdecke ich Ansichten, von denen ich sofort weiß, dass ich davon ein Bild machen kann. Manchmal behalte ich das Gesehene einfach in der Erinnerung, gelegentlich mache ich aber auch eine kleine Bleistiftnotiz in meinem Skizzenbuch. In vielen Fällen bleibt es bei der Skizze, noch öfter bei der Erinnerung“. Es ist ein sehr individueller Realismus, der seine Bilder betont und auszeichnet. Eine besondere Detailgenauigkeit und Tiefenschärfe findet man in allen seinen Werken wieder. Zum Teil sind es Landschaften, die in der Rietberger Ausstellung zu finden sind. Landschaften, aber ohne Menschen oder Tiere. Es ist eine nackte Natur, nüchtern ganz ohne Ablenkung und Zusätze. So malt Billib ganz anders als sein Lehrer, der lieber expressiv und mit Stimmungen arbeitet, und sogar Menschen kommen bei ihm vor. „Besonders an grauen Tagen sind nicht viele Menschen unterwegs ... zu Fuß ... in der Natur. Dann gehört die Erde ganz mir, und ich kann mich mit der Atmosphäre vollsaugen und hoffen, dass etwas davon seinen Weg ins Bild findet.“ Paul Otto Schulz fand: „Es passte zu gut ins Konzept, hätte Billib die menschenleere Landschaft erfunden“. In einigen seiner Bilder kann man seine Liebe zum großen Impressionisten Claude Monet erkennen. Seine Bilder wirken überzeitlich klassisch, zumindest versuchte Billib dieses Ziel zu erreichen. Er sagte: „Ich lege keinen Wert darauf, modern zu sein: Modern ist heute da und morgen ist es wieder weg. Ich versuche eher, zeitlos zu werden.“ Neben seinen Landschaften schuf er, meistens in seinem Atelier, Stillleben. „Die“, schreibt er, „werden nicht gefunden, sondern erfunden ... in der Regel.“ Den Mittelpunkt eines Stilllebens bildet häufig ein einfacher Gegenstand, der ihn reizte, wie eine Birne, eine Feder oder ein Glas. Dann kombinierte er das Objekt mit verschiedenen anderen Dingen, z.B. mit einem Tuch oder mit leeren Flaschen. „Irgendwann ist alles an seinem Platz, und es stellt sich das gleiche Gefühl wie in der Landschaft ein: ich weiß, dass das jetzt zu einem Bild werden kann,“ beschreibt der Künstler seine Herangehensweise. Eine Auswahl von 60 dieser besonderen Bilder zeigt das Kunsthaus Rietberg – Museum Wilfried Koch in seinen Räumen. Es soll einen Querschnitt durch – wie der Titel es schon verrät – Landschaften und Stillleben von Hans-Joachim Billib zeigen. Die Ausstellung wird am 12. November um 11.00 Uhr im Museum an der Emsstraße 10 in Rietberg eröffnet.
12. Nov 2017 - 11:00
Emsstr. 10
Rietberg
33397
Deutschland

Aktueller Termin von "Kunsthaus Rietberg - Museum Wilfried Koch"

Hans-Joachim Billib - Landschaften und Stillleben

12. Nov 2017 - 11:00 – 14. Jan 2018 - 00:00
Kunsthaus Rietberg - Museum Wilfried Koch

Landschaften und Stillleben im Kunsthaus Rietberg

Es sind nicht nur gegenständliche Bilder, sondern auch solche, die eine große Umgebung einfangen – Bilder, die nicht verfremden, sondern die Wirklichkeit widerspiegeln – manchmal vielleicht eine neue Wirklichkeit. So lassen sich die Werke von Hans-Joachim Billib beschreiben, der 1954 in Berlin geboren wurde und von 1973 bis 1979 an der Hochschule der Künste bei Prof. Dr. Klaus Fußmann studiert hat, ab 1978 sogar als Meisterschüler. Hans-Joachim Billib lebte und arbeitete bis zu seinem Tod im Jahre 2013 in Berlin.

„In Billibs Landschaften möchte ich hineinspazieren und lange drin bleiben“, schrieb der Berliner Schriftsteller Klaus Kordon im Jahre 2000. Zur Wahl seiner Motive führt der Maler selbst Folgendes aus: „Bei der Fahrt durch die Stadt oder durch die Landschaft, beim Spaziergang oder auch bei längerem Verharren an einem Ort, entdecke ich Ansichten, von denen ich sofort weiß, dass ich davon ein Bild machen kann. Manchmal behalte ich das Gesehene einfach in der Erinnerung, gelegentlich mache ich aber auch eine kleine Bleistiftnotiz in meinem Skizzenbuch. In vielen Fällen bleibt es bei der Skizze, noch öfter bei der Erinnerung“.

Es ist ein sehr individueller Realismus, der seine Bilder betont und auszeichnet. Eine besondere Detailgenauigkeit und Tiefenschärfe findet man in allen seinen Werken wieder. Zum Teil sind es Landschaften, die in der Rietberger Ausstellung zu finden sind. Landschaften, aber ohne Menschen oder Tiere. Es ist eine nackte Natur, nüchtern ganz ohne Ablenkung und Zusätze. So malt Billib ganz anders als sein Lehrer, der lieber expressiv und mit Stimmungen arbeitet, und sogar Menschen kommen bei ihm vor. „Besonders an grauen Tagen sind nicht viele Menschen unterwegs ... zu Fuß ... in der Natur. Dann gehört die Erde ganz mir, und ich kann mich mit der Atmosphäre vollsaugen und hoffen, dass etwas davon seinen Weg ins Bild findet.“ Paul Otto Schulz fand: „Es passte zu gut ins Konzept, hätte Billib die menschenleere Landschaft erfunden“. In einigen seiner Bilder kann man seine Liebe zum großen Impressionisten Claude Monet erkennen. Seine Bilder wirken überzeitlich klassisch, zumindest versuchte Billib dieses Ziel zu erreichen. Er sagte: „Ich lege keinen Wert darauf, modern zu sein: Modern ist heute da und morgen ist es wieder weg. Ich versuche eher, zeitlos zu werden.“

Neben seinen Landschaften schuf er, meistens in seinem Atelier, Stillleben. „Die“, schreibt er, „werden nicht gefunden, sondern erfunden ... in der Regel.“ Den Mittelpunkt eines Stilllebens bildet häufig ein einfacher Gegenstand, der ihn reizte, wie eine Birne, eine Feder oder ein Glas. Dann kombinierte er das Objekt mit verschiedenen anderen Dingen, z.B. mit einem Tuch oder mit leeren Flaschen. „Irgendwann ist alles an seinem Platz, und es stellt sich das gleiche Gefühl wie in der Landschaft ein: ich weiß, dass das jetzt zu einem Bild werden kann,“ beschreibt der Künstler seine Herangehensweise.

Eine Auswahl von 60 dieser besonderen Bilder zeigt das Kunsthaus Rietberg – Museum Wilfried Koch in seinen Räumen. Es soll einen Querschnitt durch – wie der Titel es schon verrät – Landschaften und Stillleben von Hans-Joachim Billib zeigen.

Die Ausstellung wird am 12. November um 11.00 Uhr im Museum an der Emsstraße 10 in Rietberg eröffnet.

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