"Frei leben!", eine Ausstellung der Monacensia, gastiert derzeit in Husum, dem Geburtsort Franziska zu Reventlows. Sie führt ein in die Alltagswelt von vier unangepassten Künstlerinnen ihrer Zeit. Um 1900 ziehen von überallher junge Frauen nach München und wagen dort ein freies Leben als Künstlerinnen oder Schriftstellerinnen. Dafür nehmen sie ein hohes Risiko und prekäre Lebensumstände in Kauf. Zu diesen Frauen gehören: Franziska zu Reventlow, Margarete Beutler und Emmy Hennings. Sie stehen im Mittelpunkt der Ausstellung.Das Aufbegehren gegen gesellschaftliche Schranken und bürgerliche Moral zeigt sich in ihren Lebensentwürfen und Texten. Freiere Formen des Zusammenlebens, Selbstbestimmung über den eigenen Körper und über ihre Sexualität sind ebenso zentrale Themen wie Unabhängigkeit, „freie Mutterschaft“ und Prostitution. Sie sind Kapitel ihres Lebens genauso wie Motive ihrer Werke. Als Künstlerinnen fordern sie öffentliche Aufmerksamkeit ein und prägen die Subkultur der Boheme zwischen München, Berlin und Zürich.Gezeigt werden zahlreiche biografische Dokumente, Manuskripte, Tagebücher, Briefe und Fotografien aus verschiedenen Archiven sowie aus Privatbesitz. Einen Kernbestand bildet der Nachlass von Franziska zu Reventlow, der sich in der Monacensia in München befindet. Erstmals gezeigt werden Dokumente von Margarete Beutler aus dem privaten Familienarchiv. Als besondere Ergänzung wurde die Münchner Ausstellung um eine Frauenbiografie erweitert. Margarete Böhme - 1867 ebenfalls in Husum geboren- gelingt als einer mittlerweile in Berlin lebenden, freien Schriftstellerin und alleinerziehenden Mutter 1905 der literarische Durchbruch: Der gesellschaftskritische Roman „Tagebuch einer Verlorenen“ wird ein Welterfolg und Margarete Böhme zu einer der meistgelesenen Schriftstellerinnen jener Zeit
17. Mar 2024 - 12:16
König-Friedrich-V.-Allee
Husum
25813
Deutschland

Aktueller Termin von "Schloss vor Husum"

„Frei leben! Die Frauen der Boheme 1890-1920“

17. Mar 2024 - 12:16 – 30. Mar 2025 - 12:14
Schloss vor Husum

"Frei leben!", eine Ausstellung der Monacensia, gastiert derzeit in Husum, dem Geburtsort Franziska zu Reventlows. Sie führt ein in die Alltagswelt von vier unangepassten Künstlerinnen ihrer Zeit. 

Um 1900 ziehen von überallher junge Frauen nach München und wagen dort ein freies Leben als Künstlerinnen oder Schriftstellerinnen. Dafür nehmen sie ein hohes Risiko und prekäre Lebensumstände in Kauf. Zu diesen Frauen gehören: Franziska zu Reventlow, Margarete Beutler und Emmy Hennings. Sie stehen im Mittelpunkt der Ausstellung.

Das Aufbegehren gegen gesellschaftliche Schranken und bürgerliche Moral zeigt sich in ihren Lebensentwürfen und Texten. Freiere Formen des Zusammenlebens, Selbstbestimmung über den eigenen Körper und über ihre Sexualität sind ebenso zentrale Themen wie Unabhängigkeit, „freie Mutterschaft“ und Prostitution. Sie sind Kapitel ihres Lebens genauso wie Motive ihrer Werke. Als Künstlerinnen fordern sie öffentliche Aufmerksamkeit ein und prägen die Subkultur der Boheme zwischen München, Berlin und Zürich.

Gezeigt werden zahlreiche biografische Dokumente, Manuskripte, Tagebücher, Briefe und Fotografien aus verschiedenen Archiven sowie aus Privatbesitz. Einen Kernbestand bildet der Nachlass von Franziska zu Reventlow, der sich in der Monacensia in München befindet. Erstmals gezeigt werden Dokumente von Margarete Beutler aus dem privaten Familienarchiv. 

Als besondere Ergänzung wurde die Münchner Ausstellung um eine Frauenbiografie erweitert. Margarete Böhme - 1867 ebenfalls in Husum geboren- gelingt als einer mittlerweile in Berlin lebenden, freien Schriftstellerin und alleinerziehenden Mutter 1905 der literarische Durchbruch: Der gesellschaftskritische Roman „Tagebuch einer Verlorenen“ wird ein Welterfolg und Margarete Böhme zu einer der meistgelesenen Schriftstellerinnen jener Zeit

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