Das fehlende Puzzleteil. Objekte, Herkunftsgeschichten, Schicksale
23.10.2024 – 13.4.2025
Studioausstellung
Was wissen wir eigentlich über die Objekte in unserer Museumssammlung? Wann kamen sie ins Museum? In wessen Eigentum waren sie zuvor? Und gibt es vielleicht sogar Kulturgüter, die unrechtmäßig in die Sammlung aufgenommen wurden? Dies lässt sich nicht immer auf Anhieb einwandfrei rekonstruieren. Wie sich eine solche Suche nach dem fehlenden Puzzleteil zur Klärung der Herkunft, der sogenannten Provenienz, gestaltet, zeigt das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig erstmals in einer eigenen Ausstellung.
Seit 2019 beschäftigt sich das Museum mithilfe der Förderung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste intensiv mit der Provenienzforschung, insbesondere mit der systematischen Suche nach Raubgut aus der Zeit des Nationalsozialismus in den eigenen Beständen. Die Ergebnisse der bisherigen, umfangreichen Forschungen werden in der Studio-Ausstellung anhand von Fällen vorgestellt. Außerdem wird der damit verbundene Umgang des Museums mit den unbedenklichen aber auch kritischen Provenienzen thematisiert. Hierbei spielen Kunstwerke aus Ankäufen vom Versteigerungshaus Hans Klemm, die Schenkung der Bleistiftzeichnung »Felix Mendelssohn Bartholdy auf dem Totenbett« vom deutsch-amerikanischen Pianisten Franz Rupp ebenso die Ankäufe aus dem Nachlass der Familien Mendelssohn Bartholdy und Wach u. a. eine zentrale Rolle. Durch diese Beispiele wird gezeigt, wie die Werke in die Sammlung gelangten und welche Schicksale sowie Geschichten hinter den Objekten stecken.
Die Ausstellung wird durch ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm und ein Begleitheft zur Ausstellung ergänzt.
Die Ausstellung wird im Rahmen des Forschungsprojektes vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert.