Das Anwesende des Abwesenden
Das Anwesende des Abwesenden
12.10.2024 — 02.03.2025
Mit der Ausstellung Das Anwesende des Abwesenden schreibt der Frankfurter Kunstverein die Partnerschaft mit der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung zum dritten Mal fort. Um gemeinsam grundsätzliche Fragen des Menschen aus den Wissensfeldern Kunst und Wissenschaft zu beleuchten, wurde zusätzlich das Institut für Theoretische Physik der Goethe-Universität gewonnen.
Woher kommen wir? Was ist der Ursprung aller Materie auf der Erde und in der Unendlichkeit des Kosmos? Was bedeutet es, im Zentrum unserer Galaxie Schwarze Löcher zu erkennen, in denen unendlich verdichtete Materie eine Leere und Abwesenheit erzeugt? Welche Auswirkungen schaffen Naturereignisse, die die Erde umformen und das Leben der Menschen mit ihrer Macht verändern? Und wie gehen Menschen mit dem existentiellen Bedürfnis um, sich in ihrer Endlichkeit der Ewigkeit zu stellen? Welche Mythen und welche Bilder schaffen sie, um sich mit dem Spirituellen zu verbinden? Ist Kunst ein Weg, ein Zeugnis seiner selbst in die Zeit einzuschreiben?
Diese Fragen haben das Vorstellungsvermögen von uns Menschen seit der Urzeit bis in die heutige Zeit geprägt. Seit es Menschen auf der Erde gibt, erfinden sie Symbole und Zeichen, um ihrem Fühlen und Denken eine Form zu geben, diese als Spur in der Zeit zu hinterlassen und sich mit der Ewigkeit zu verbinden.
Das Anwesende des Abwesenden spielt auf die Materie als Präsenz an, als lebendige Körper einerseits und als Träger von Zeichen andererseits, in die sich das Leben einschreibt. Energie und Leben sind kraftvoll, jedoch flüchtig. Die Beziehung zwischen Leben, Energie und Materie wird in der Ausstellung eine zentrale Rolle spielen.
Die Ausstellung wird Werke zeigen, die die abstrakte Idee einer „Anwesenheit des Abwesenden“ in einen erweiterten Denkraum stellen. Werke bedeutender zeitgenössischer Künstler:innen treten in einen Dialog mit wissenschaftlichen Exponaten der Geologie, der Astrophysik, mit Abgüssen aus Pompeji, mit Fußabdrücken prähistorischer Menschen von Laetoli und mit Nachbildungen prähistorischer Höhlenzeichnungen menschlicher Vorfahren. Alle Exponate verweisen auf existenzielle Fragen des Menschseins in den Dimensionen von Raum und Zeit. Sie erforschen die Idee der Spuren einer Existenz, die sich in Materie einschreiben.
mit
Heidi Bucher
Lawrence Malstaf
Marshmallow Laser Feast
Petra Noordkamp
Claudio Parmiggiani
Toni R. Toivonen
Archäologische Stätte von Pompeji
Prähistorisches Museum Florenz
Naturhistorisches Museum Wien
LWL-Museum für Naturkunde Münster
Associazione Gibellina Parco Culturale
Institut für Theoretische Physik, Goethe-Universität Frankfurt
Kuratiert von: Franziska Nori, mit wissenschaftlicher Unterstützung von Anita Lavorano und Laura Perrone