Station: [1] Arbeiten unter Wasser


Herzlich willkommen im Rheinmuseum Emmerich – in unmittelbarer Nachbarschaft zur alt-ehrwürdigen Martinikirche gelegen… und natürlich zum Rhein. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1964 berichtet das Museum über das Leben mit und an dem gewaltigen Strom. Unsere Ausstellung auf drei Etagen wird Ihnen viele Facetten des Rheins nahebringen. Denn der Rhein ist heute nicht nur eine der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt. Er hat jahrhundertelang die Stadt Emmerich entscheidend geprägt… und tut es immer noch. Hier im ersten Raum geht es um den Rhein als Arbeitsplatz, genauer gesagt um das „Arbeiten unter Wasser“. An der rechten Wand erwarten Sie zwei Taucher in voller Montur: Der linke Marine-Helmtaucher aus dem Zweiten Weltkrieg wurde über einen Schlauch und eine Pumpe mit Frischluft versorgt. Stolze 80 kg wiegt eine solche Ausrüstung! Wollen Sie es ausprobieren? Der einzelne Helm auf dem Tischchen links darf angefasst und aufgesetzt werden. Der Freitaucher der Bundeswehr – rechts – trägt seine Sauerstoffflasche auf dem Rücken und ist deutlich mobiler als sein Vorgänger. Er wird beispielsweise zur Entschärfung von Minen eingesetzt. Wo die Strömung zu stark ist, kommt das Taucherglockenschiff Carl Straat zum Einsatz. Ein Modell dieses außergewöhnlichen Arbeitsschiffes sehen Sie gleich rechts neben den beiden Tauchern. Es funktioniert nach dem Prinzip einer umgedrehten Tasse, die ins Wasser gesenkt und mit Druckluft gefüllt wird. Durch eine Druckluftschleuse und die schräge, 15 Meterlange Röhre gelangen die so genannten Glockenarbeiter nach unten in die Taucherglocke, auf den Boden des Rheins. Trockenen Fußes nehmen sie Reinigungsarbeiten vor oder suchen nach verlorenem Gut. 1988 beispielsweise förderte die Carl Straat Kinderspielzeug und Weinflaschen aus einem Wrack hervor, das hundert Jahre zuvor auf der Höhe von Emmerich gesunken war. Nun geht es in die anderen Ausstellungsbereiche. Wer nicht so gut zu Fuß ist, kann sich hier im Raum anhand eines 20-minütigen Films über die Highlights des Museums informieren. Alle anderen begeben sich bitte in den nächsten Raum, wo hinten links eine Glastür den Blick auf unseren Museumsgarten freigibt. Foto: © Rheinmuseum Emmerich