Station: [21] Mecklenburger Satire: „Dörchläuchting“
M: Reuter hat Mecklenburg verlassen. Doch die Mecklenburger Verhältnisse lassen ihn nicht los. Drei Jahre nach seinem Umzug erscheint sein Roman „Dörchläuchting“, eine beißende Satire auf die Borniertheit eines mecklenburgischen Herrschers.
F: Im 18. Jahrhundert regierte der eher unbedeutende Herzog Adolf Friedrich IV. den kleinen Landesteil Mecklenburg-Strelitz. Adolf Friedrich scheut jegliche Reformen und Neuerungen. Doch um so größer ist sein Repräsentationsdrang, den er in der Residenzstadt Neustrelitz und in seinem Sommerschloss in Neubrandenburg auslebt – sehr zum Spott der kleinbürgerlichen Stadtgesellschaft.
M: Die Bäckersfrau Mutter Schulten wagt es sogar den „Dörchläuchting“ anzusprechen und – nach dem obligatorischen Knicks – die Schulden einzufordern, die die herzogliche Hofhaltung seit Jahren bei ihr angehäuft hat. Starker Tobak für den selbstverliebten Potentaten!
F: Möchten Sie erleben, wie sich dieses Gespräch auf Plattdeutsch anhört? Der mecklenburgische Rezitator Werner Völschow liest:
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