Station: [11] Lehrer in Treptow
F: Endlich ist Fritz Reuter angekommen.
M: Im April 1850 zieht er in das kleine Städtchen Treptow an der Tollense (heute Altentreptow), nur einige Kilometer östlich von Stavenhagen. Reuter hat die Bedingungen, die an das väterliche Erbe geknüpft waren, ausgeschlagen und will nun auf eigenen Füßen stehen. Er beginnt, sich in einem bescheidenen, bürgerlichen Leben einzurichten. Ein gutes Jahr später heiratet er Luise Kuntze, das Paar bezieht eine kleine Wohnung.
F: Sie gibt Klavier- und Französischunterricht. Er verdient sein Geld als Privatlehrer und porträtiert seine Schüler und andere Treptower Mitbürger. Einige der Gemälde und Zeichnungen aus dieser Zeit sehen Sie in dem nachempfundenen Wohnzimmer.
M (Zitat):
Ich habe seitdem hier der Wissenschaft und der Maler- und Zeichenkunst gelebt, auch vorigen Sommer der hiesigen Jugend durch Turn- und Schwimmunterricht mich nützlich zu machen gesucht, die Kosten meines Unterhalts […] bestritten, auch einige Gelegenheit gehabt, durch Porträtmalen etwas zu verdienen.“
F: Fritz Reuter fühlt sich wohl in der kleinen Stadt und nimmt aktiv am kleinstädtisch-bürgerlichen Leben teil. Auch mit seinen politischen Überzeugungen findet er Gehör. Ganz im Sinne der burschenschaftlichen Vereinigungen macht er sich für das Turnen stark. Zur „Ertüchtigung der Jugend“ entwirft er Turngeräte und sendet an den Magistrat die Bitte, einen Sportplatz einrichten zu dürfen.
M: Gesagt – getan. Am Treptower Klosterberg entsteht ein Turnplatz. Die Kinder und Jugendlichen sind hocherfreut. Und Fritz Reuter genießt die neugewonnene gesellschaftliche Anerkennung.
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Zitat: Fritz Reuter als Zeichner und Porträtmaler, S. 81.
Foto: © museum.de
Beschreibung der Station