Station: [03] Streichinstrumente


Hörbeispiel: Titel 25 der CD: "Musik aus dem Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen" Ignaz Pleyel (1757-1831) Duo für Violine und Violoncello G-Dur Nr. 1 op. 30 Allegro gespielt von Daniel Spektor und Christine Kypriandes

Sie erhalten diese CD für 15,00 € im Tourismusbüro (Museumskasse) im Gerber-Hans-Haus.


Der Musikinstrumentenbau hat im "Vogtländischen Musikwinkel" eine fast 350-jährige Tradition, die auch heute noch in über 100 Werkstätten und mittelständischen Betrieben weitergeführt wird.

Begonnen hat alles einmal mit böhmischen Exulanten, die im 17. Jahrhundert aus Glaubensgründen aus ihrer Heimat emigrierten. Unter ihnen waren auch Geigenmacher aus Graslitz, welche sich in Markneukirchen, Klingenthal und Schöneck niederließen.

Zwölf "ehrbare und kunstreiche" Geigenmacher aus Markneukirchen bekamen am 6. März 1677 für ihre Innungsartikel die kurfürstlich-sächsische Bestätigung und begründeten damit die erste Geigenmacher-Innung in Deutschland. Diese besteht bis heute.

Mit der Entwicklung des Streich- und Zupfinstrumentenbaus bildete sich Anfang des 18. Jahrhunderts der Zweig der Saitenmacher als eigenständiger Produktionsbereich im Musikinstrumentenbau heraus. 1777 gründeten auch die Saitenmacher eine eigene Innung, ebenfalls die erste in Deutschland.

Bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts konnte man in Markneukirchen und Umgebung sämtliche Orchesterinstrumente kaufen und es wurden alle Zubehörteile wie Saiten, Etuis, Bögen usw. gefertigt. Es setzte ein starker Handel mit Musikinstrumenten ein. Markneukirchen wurde zum Zentrum des deutschen Orchesterinstrumentenbaus und ein Begriff in der Musikwelt.

2014 wurde der Vogtländische Musikinstrumentenbau ins deutsche Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.


Es erklingen: Violine Inv. Nr.: 3724 von Johann Christian Voigt, Markneukirchen (lt. Zettel aus Prag) 1803 und Cello Inv. Nr.: 1349 von Johann Christian Hammig II. (jun.), Markneukirchen 1797