Station: [12] Altes Torwärterhaus, Erbsengasse 1
M: An keinem anderen Ort in Niederstetten können Sie so intensiv die Vergangenheit spüren, wie hier in der schmalen Erbsengasse mit ihren Häuslein. So sah ab dem 16. Jahrhundert unser ganzes Städtchen aus, bevor große Teile im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Die Erbsengasse jedoch blieb verschont.
F: Schauen Sie sich die Häuslein mit ihren schmucken Vorder- und rauen Rückseiten einmal an. Die Häuser wurden in die ehemalige Stadtmauer gebaut, als man diese nicht mehr für Verteidigungszwecke brauchte. Doch in den Häuserwänden hat sie sich erhalten.
M: Gleich am Anfang der Gasse steht das Torwärterhaus. Nur durch zwei Tore konnten die Menschen im 16. Jahrhundert die Stadt betreten und wieder verlassen – durch das Untere- und das Obere Tor. Viel später kam noch ein drittes Tor hinzu – das Kemmather Tor.
F: Das Obere Tor wölbte sich damals hier über die Hauptstraße. 1852 musste es abgetragen werden. Seine Umrisse sind heute im Straßenbelag zu erkennen. Wenn Sie jetzt einen Blick auf den Bildschirm Ihres Smartphones werfen, sehen Sie das Foto einer historischen Tasse. Sie zeigt den Vorbach und dahinter das Obere Tor. Es ist das weiße Gebäude mit dem Giebel und leider die einzige erhaltene Abbildung des Oberen Tors, die wir haben.
F: Doch das Torwärterhaus und seine Nachbarhäuser bestehen noch und sind in den letzten Jahren liebevoll saniert worden. Ein eigens gegründeter Verein – der Torhausverein – hatte die Betreuung übernommen und nutzt das Torwärterhaus für Veranstaltungen. Schlendern Sie einfach durch die Gasse und lassen Sie die Atmosphäre auf sich wirken.
M: Haben Sie nun Lust auf einen Spaziergang? Hoch oben auf dem Berg haben Sie sicherlich schon Schloss Haltenbergstetten gesehen. Der Fußweg führt über eine vielstufige Treppe. Oben jedoch werden Sie mit Schlossgeschichten und einem wunderbaren Ausblick belohnt. Leider gibt es keinen barrierefreien Aufgang.
Fotos: © Trüpschuch