Station: [8] Hauptportal und Alte Rentnerei
„Schloss Klippenstein“ steht in großen Lettern über dem Tor.
Seit über 700 Jahren empfängt das stadtseitig gelegene Portal Besucher und Bewohner des Klippenstein. Wer mag schon alles hier hindurchgegangen sein? Ritter, Fürsten, Bauern, Amtmänner, Richter, Angeklagte, Kindergartenkinder, Bauarbeiter und jede Menge Museumsbesucher!
Ursprünglich erhob sich ein Wachturm direkt neben dem Eingang. Ein imposanter steinerner Giebel krönte zeitweise das Portal. Heutzutage ist es schlicht gestaltet und geleitet den Eintretenden in den Unteren Schlosshof.
Auf der rechten Seite gelangt man gleich zu einem schmucklosen, roh verputzten Haus aus dem 16. Jahrhundert, dessen Sanierung noch aussteht. Es ist die so genannte Alte Rentnerei – ein ehemaliges Büro- und Speichergebäude.
Schon immer wurden auf dem Klippenstein Abgaben erhoben und Steuern eingezahlt. Die älteste hier erstellte Amtsrechnung stammt bereits aus dem Jahr 1414. Ein gutes Jahrhundert später stieß Moritz von Sachsen eine umfangreiche Verwaltungsreform an und brachte die zentrale Verwaltung des Amtes Radeberg hier auf dem Klippenstein unter. In seinem Amtserbbuch von 1551 legte er fest, welches Dorf wie viele Abgaben zu zahlen hatte. Diese Abgaben – zumeist in Naturalien – mussten aus den 13 umliegenden Dörfern des Amtes Radeberg auf den Klippenstein gebracht, von den Amtmännern verbucht und eingelagert werden.
Die Alte Rentnerei war also die Zinsabgabestelle bzw. Steuereinnahmestelle des wettinischen Versorgungsamtes. Die Verwaltungsbeamten späterer Jahrhunderte lebten mit ihren Familien hier auf dem Schloss. Die Familie Langbein beispielsweise stellte mehrere Generationen von Amtmännern. Erst August Friedrich Ernst Langbein, 1757 auf dem Schloss geboren, verzichtete auf den sicheren Job und schlug sich stattdessen als Dichter durch. In unserer Dauerausstellung im Innern des Schlosses lernen Sie ihn besser kennen.
Alle Abbildungen: © Museum Schloss Klippenstein