Station: [2] Leica (Vitrinen R1 und R2)
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Unser Rundgang beginnt mit einem Klassiker der deutschen Fototechnik: der Firma Leitz und ihren legendären Kameras namens „Leica“ – Leitz’sche Kameras. Die Vitrinen 1 und 2 an der rechten Wand des Kamerasaals erzählen die Firmengeschichte von den ersten Modellen bis hin zu Filmkameras und Reproduktionsgeräten.
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Mitte des 19. Jahrhunderts kam der Feinmechaniker Ernst Leitz ins hessische Wetzlar. Er heuerte beim dortigen Optischen Institut an, einem damals noch kleinen Handwerksbetrieb, der auf den Bau von Fernrohren spezialisiert war.
1870 wurde Leitz alleiniger Inhaber des Unternehmens und führte es schnell zu Weltruhm. Sein Erfolgsrezept: die Serienanfertigung von Mikroskopen und anderen optischen Instrumenten. Namhafte Wissenschaftler und Nobelpreisträger arbeiteten mit seinen Geräten. Ab 1880 stieg Ernst Leitz Wetzlar auch ins Fotogeschäft ein.
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In den wirtschaftlich schwierigen Zeiten nach dem Ersten Weltkrieg gelang der Firma ihr wichtigster Coup: Sie entwickelte ein Belichtungsprüfgerät für den heutigen „Kleinbildfilm“ – eigentlich 35-mm-Kinomaterial. Auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1925 stellte sie die daraus weiter entwickelte Kamera Leica I vor – einen kompakten, tragbaren Apparat, der Profi- und Amateurfotografen gleichermaßen begeisterte. Obwohl die Leica I das Anderthalbfache eines durchschnittlichen Monatslohns kostete, fanden in den ersten vier Jahren mehr als 20.000 Exemplare begeisterte Abnehmer!
Auf dem Bildschirm [02_02: Filar]
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Parallel zu der neuen Kleinbildkamera bot die Firma Leitz auch das entsprechende Zubehör an. Beispielsweise den unscheinbaren schwarzen Holzkasten in der Vitrine: Es ist der erste Vergrößerer von Kleinbildnegativen aus der allerersten Serie von 1925/26, der sogenannte „Filar“. Vorne wird der entwickelte Negativfilm eingespannt, an der hinteren Seite das Fotopapier, dazwischen befindet sich das Vergrößerungsobjektiv – fertig ist der Schwarzweiß-Abzug. Der Filar funktionierte mit Tageslicht und ohne großen Aufwand.
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Ein weiteres Highlight und echtes Schwergewicht unserer Sammlung liegt ganz unten in der Vitrine: das Objektiv EPIS für das Leitz Großraum-Epidiaskop III S. Das riesige Objektiv mit einer Brennweite von 1.000 Millimetern und einer Lichtstärke von 1:3,5 bringt über 30 Kilogramm auf die Waage! Vor das Großraum-Epidiaskop geschraubt, fand es vor allem in den großen Hörsälen der Universitäten Verwendung. Heute existieren nur noch wenige Exemplare weltweit.