Station: [19] Leitz Focomator II


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Ein Blick in das Fotolabor der 1950er Jahre. Der „Focomator“ ermöglichte eine blitzschnelle Vervielfältigung eines 24 mal 36 Millimeter-Kleinbildnegativs, beispielsweise für Klassen- oder andere Gruppenfotos, bei denen jeder Abgebildete einen identischen Abzug bekommen soll.

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Das funktioniert so:

Der Fotograf schaltet das Rotlicht ein, setzt sich an das Gerät und nimmt die Pedale unter den rechten Fuß. Er legt das Negativ ein, stellt die Zeitschaltuhr auf eine Belichtungszeit von beispielsweise drei Sekunden. Er öffnet die Aufbewahrungskästen, entnimmt die entsprechende Papiergröße und spannt sie in den Kopierrahmen: Klappe zu, Pedal runter, das Papier wird belichtet.

Das fertige Foto fällt in den Auffangkasten und der Vorgang kann von Neuem beginnen. Innerhalb weniger Minuten können so beachtliche Stückzahlen hergestellt werden, die dann nur noch entwickelt, fixiert und gewässert werden müssen. Und dank einer eingebauten Stempelvorrichtung können die Bilder auf der Rückseite mit Zahlen- oder Buchstabenkombinationen markiert werden. Der jeweilige Auftrag ist später also leicht wiederzufinden.

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Wenn die Abzüge angefertigt und getrocknet sind, kann der Fotograf die Dunkelkammer verlassen und an die Schneidemaschine rechts daneben wechseln. Glatte Kanten oder Büttenschnitt? Mit dem Kombigerät hatte er die freie Wahl. Die Schneidemaschine ist einige Jahre älter als der Vergrößerungsautomat, funktioniert aber ebenfalls mit Pedalen und verringert dadurch den Zeitaufwand erheblich. Die Massenproduktion und Rationalisierung in der Fotoindustrie hatten begonnen.