Museum
1910 wurde in den Räumen des früheren St. Clarenklosters, das Museum eröffnet. Grundstock der Ausstellung bildeten die Sammlungen des schon 1874 gegründeten „Vereins für Natur- und Altertumskunde“. Geschichte und Geschichten rund um Weißenfels sind außerordentlich vielfältig, bedeutsam und weit mehr als nur von regionalem Interesse. 1950 wurde dem Museum ein Umzug verordnet, dem 1964 ein weiterer folgte zu seinem jetzigen Standort dem bedeutendsten frühbarocken Schlossbau in Mitteldeutschland – Neu Augustusburg.
Das „Schuhmuseum“ ist heute noch ein wesentlicher Teil der ständigen Ausstellung. Im letzten Jahrzehnt lag ein Hauptaugenmerk auf dem Aufbau eines stadtgeschichtlichen Bereiches.
Durch sehr aufwendige Bauarbeiten gelang es einige der früheren Repräsentationsräume zumindest in ihrer Grundstruktur wieder herzustellen und der Öffentlichkeit mit einer Ausstellung „Barocke Fürstenresidenz“ zugänglich zu machen.
Ausstellungen
Die jüngste der drei Dauerausstellungen bietet in fünf völlig renovierten und modern gestalteten Räumen die Geschichte des Herzogtum Sachsen-Weißenfels. Von historischen Schloss- und Stadtansichten über Gemälde der Herzöge, der Schlosskirche, sowie der Stadt bis hin zu Münzen, Medaillen und Pokalen erwartet Sie eine reichhaltige Quellensammlung. Ausführliche Informationen werden zum Beispiel zur Hofhaltung, Modetendenzen, Kunst- sowie Musiksammlung und Schlossnutzung in der barocken Herzogszeit geboten. Gleichwohl ist auch der Besucher aufgefordert zu entdecken – ob Kleidungsstoffe, Genussmittel des Barock oder das Nacherleben der Weißenfelser Hofmusik.
Schuhmuseum
Schuhe und Weißenfels – das gehört zusammen. Kein anderer Industriesektor hatte in Weißenfels eine größere Bedeutung als die Schuhproduktion. Zwischenzeitlich der größte Schuhproduzent in Europa (?) mit rund 30.000 Beschäftigten, versank die Schuhproduktion in den 1990er Jahren in die Bedeutungslosigkeit. Ein Teil der Schuhausstellung widmet sich daher vor allem der Entwicklung der Schuhindustrie in Weißenfels – von kleinen privaten Betrieben zu einem Staatsbetrieb und dessen anschließender Zerfall und der damit einhergehenden (Re-)Privatisierung. Den anderen Teil bestimmt das älteste Sammlungsgebiet des Museums (seit 1910): völkerkundliches Schuhwerk. Ob Holzschule aus Holland, Kimonos aus Japan, Stiefel aus Skandinavien oder Sandaletten aus der Türkei, Syrien, Afrika, Indien und Mittel- und Südamerika – weltweites Schuhwerk, untermauert mit den gesellschaftlichen Hintergründen, kann in diesem Ausstellungsteil besichtigt werden. Von Mittelamerika bis Indonesien reicht die Palette der Ausstellungsstücke. Da sich der Fundus an Schuhen regelmäßigt erweitert – neustes „Mitglied” der Schuhsammlung sind die Langlaufskischuhe vom Vizegesamtweltcupsieger René Sommerfeldt – wird die Ausstellung ständig überarbeitet
Sonderausstellung
Gestalt & Form Horst P. Horst – Originale und Interpretationen 16.05.2015 – 14.6.2015 |
Studierende der Hochschule Merseburg haben in Zusammenarbeit mit dem Museum Schloss Neu-Augustusburg und der Stadt Weißenfels sich mit den Arbeiten von Horst P. Horst auseinander gesetzt. In mehrmonatiger Arbeit entstanden zahlreiche Interpretationen von Horsts Fotografien. Gerade die ästhetische Licht- und Schattengebung der Originale stellten die Studierenden vor eine Herausforderung. In der Ausstellung treffen nun die 20 originalen Fotografien von Horst P. Horst auf Interpretationen der Studierenden der Studiengänge Kultur- und Medienpädagogik sowie Soziale Arbeit. Auf diese Weise wird eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart hergestellt.
Horst Paul Albert Bohrmann, geboren 1906 in der Jüdenstraße 25 in Weißenfels, ist einer der weltweit bekanntesten Modefotografen. Insbesondere seine Arbeiten für die Modezeitschrift „Vogué“ prägten sein Lebenswerk. Nach seiner Emigration aus Deutschland in den frühen 1930er Jahren fand er seinen endgültigen Wohnsitz in Palm Beach, Miami (USA). Dort starb er 1999.
In Weißenfels waren seine Werke zuletzt 1992 im städtischen Museum ausgestellt.
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