Sie hatte kein Glück mit ihren Männern: Gräfin Walburgis von Neuenahr-Moers. Ihren ersten Mann köpften die Spanier, der zweite kam bei einer Pulverexplosion ums Leben. Vor rund 400 Jahren lebte die Gräfin im Moerser Schloss. Heute empfängt sie die Museumsbesucher und geleitet sie als Projektion durch die neue Dauerausstellung des Grafschafter Museums.
Das Museum befindet sich in der ehemaligen Wasserburg der Grafen von Moers, einer der ältesten im Rheinland erhaltenen hochmittelalterlichen Ringburganlagen. Das Schloss wurde in den vergangenen Jahren saniert und um einen Anbau erweitert. Mit der Erweiterung erwarten die Besucher neue Attraktionen: Bei den Bauarbeiten wurden nicht nur mittelalterliche Verteidigungsmauern mit Schießkammern und Schießscharten entdeckt, sondern auch ein Lehmkuppelofen aus der Zeit um 1200. Er ist im neu zugänglich gemachten Ausgrabungsbereich zu entdecken. Neben der Geschichte des Schlosses und der Kultur- und Alltagsgeschichte der Region zeigt das Museum auch eine historische Puppenstubensammlung und Sonderausstellungen.
Zum Museum gehört die mittelalterliche Spiel- und Lernstadt im Grafschafter Musenhof neben dem Schloss. Sie kann in Rahmen von Führungen und zu gesonderten Öffnungszeiten besucht werden.