
Terrassentyp als Prinzip - Richard Döcker (1894-1968) Architekt des Neuen Bauens
Richard Döcker zählt in den ausgehenden 1920er Jahren zu den prominenten deutschen Vertretern des Neuen Bauens. Wie viele seiner Kollegen gerät er im Schatten der Architekturgrößen Ludwig Mies van der Rohe und Walter Gropius in Vergessenheit. Doch in den zwanziger Jahren wird er als namhafter Vertreter der jungen Baukunst in Deutschland geführt.
Als technischer Leiter der Weißenhofsiedlung ist er für den Bau der meisten Häuser verantwortlich und steuert zwei eigene Entwürfe bei. Sein bekanntestes Werk ist das 1928 fertig gestellte Kreiskrankenhaus in Waiblingen, mit dem er den neuen Typus eines Terrassenkrankenhauses einführt. Leider wird der epochale Bau 1960 abgerissen. 1929 veröffentlicht Döcker sein Hauptwerk „Terrassentyp“, in dem er die Gültigkeit dieses Prinzips für alle Bauaufgaben nachweist.
Die letzten Würdigungen liegen viele Jahre zurück. Zu seinem 125. Geburtstag sollen die bemerkenswerten Entwürfe von Richard Döcker wieder einem breiteren Publikum gezeigt werden. Die Ausstellung legt einen Schwerpunkt auf die Bauten und Projekte der zweiten Hälfte der 1920er Jahre und stellt neben dem Kreiskrankenhaus Waiblingen, das Haus Kilpper im Stuttgarter Osten, die beiden zerstörten Häuser der Weißenhofsiedlung und das Lichthaus Luz an der Stuttgarter Königstraße (verändert wieder aufgebaut) ins Zentrum.
Die Sonderausstellung findet in der Weissenhofwerkstatt im Haus Mies van der Rohe statt.
Öffnungszeiten: Sa, So und Feiertage 12 - 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Führungen mit der Kuratorin Inken Gaukel: So., 17. November und Sonntag, 08. Dezember 2019, jeweils um 13 und 14 Uhr