Station: [7] Osterrieder Krippe


F: Voller Liebe betrachtet Maria ihren Sohn. Anmutig hält sie die Hand vor ihre Brust, ihre Füße stecken in goldenen Sandalen. Josef hält die Hand an die Stirn und schaut nachdenklich auf das Kind, ein Hirte bringt dem Jesuskind einen Korb mit Früchten, ein anderer Hirte trägt einen Widder. Diese Figuren hat der Bildhauer Sebastian Osterrieder hergestellt. Er lebte vor rund hundert Jahren, ganz genau von 1864 bis 1932.

M: Sebastian Osterrieder war ein ganz wichtiger Mann in der Geschichte des Krippenbaus. Er reiste viel um die Welt. Er war im Heiligen Land, also dem Land in dem Jesus lebte. Er reiste aber auch nach Italien. Von überall her nahm er Eindrücke mit, wie die Menschen dort ihre Krippen bauten. Besonders die Krippenfiguren aus Italien beeindruckten ihn.

F: Der Künstler Sebastian Osterrieder hatte eine ganz besondere Technik, die Figuren herzustellen. Er schnitzte sie zuerst ganz kunstvoll. Dann stellte er von den Figuren Gussformen her. Dann goss er die Formen aus. Die Modelliermasse bestand aus – und jetzt pass mal genau auf – Alabastergips, Champagnerkreide, Kalziumcarbonat und – Leim aus Haut und Knochen von Kaninchen!

M: Die fertig gegossenen Figuren malte er dann an. Ganz typisch für seine Figuren ist, dass sie Glasaugen haben. Wie die Krippenfiguren in Italien.

F: Die Figuren sind sehr wertvoll und kosten heute zwischen 1000 und 2000 Euro pro Stück.

Fotos: © Krippenmuseum und © Trüpschuch