Station: [16] Neapolitanische Krippe
M: Du kennst doch sicherlich die Winkelgasse in den Harry-Potter-Büchern, in denen es nur Geschäfte für Zauberei gibt.
So ähnlich kannst du dir die Via Gregorio Armeno in Neapel vorstellen, eine lebhafte Straße, in der es nur Geschäfte gibt, die Krippen verkaufen.
F: Neapel ist eine Hafenstadt im Süden Italiens und schon seit Jahrhunderten die Hauptstadt der Krippen. Du stehst hier vor einer typischen neapolitanischen Krippe. Geh mal auf die rechte und geh mal auf die linke Seite. Von allen Seiten kannst du die Figuren und den Aufbau der Krippe gleich gut sehen. Das ist typisch für diese Art, die man auch Krippenkasten nennt.
M: Die heilige Familie, Ochs' und Esel, Engel, Hirten und einige Schafe – neapolitanische Krippen leben von ihrer großen Anzahl an Figuren. Und was für prächtige Gewänder die Figuren tragen! Im 18. Jahrhundert, also vor fast dreihundert Jahren, gab es in Neapel Fabriken, in denen Stoffe nur für die Krippenkunst gewoben wurden. Die Figuren dieser Krippe sind zwischen 200 und 250 Jahre alt.
F: Der Hirte ganz links spielt auf einem Dudelsack. Zampogna heißt das Blasinstrument auf italienisch. Der Dudelsack ist ein typisches Instrument, das Hirten spielen, um ihre Herde zusammen zu halten.
M: Jetzt hast du schon das italienische Wort für Dudelsack gelernt „Zampogna“. Nun lernst du noch das Wort „finimenti“ – das sind all die kleinen Gegenstände, die du in der Krippe siehst, zum Beispiel Orangen, Weintrauben, Auberginen und Melonen, die in den Körben sind.
F: Wenn du weitergehst, wirst du auf der linken Seite noch eine weitere neapolitanische Krippe entdecken. Du erkennst sie an ihrem Aufbau und ihren Figuren. Findest du sie?
Fotos: © Krippenmuseum und © Trüpschuch