Station: [12] Krippe und Kreuz


M: Mit dieser Krippe setzte Krippenbaumeister Manfred Plischka 2002 einen lang gehegten Traum um – nämlich Krippe und Kreuz, die beiden zentralen Symbole der christlichen Heilserfahrung, zu kombinieren.

F: Im linken Kreuz sind vier Szenen der Weihnachtsgeschichte dargestellt, im rechten Kreuz vier Szenen der Ostergeschichte. Damit zeigt Manfred Plischka in welch enger Verbindung die Weihnachts- und Ostergeschichte stehen.

M: Wenden wir uns zuerst den Ereignissen rund um die Geburt Christi zu, die im linken Kreuz erzählt werden. Im linken Bild erfährt Maria durch den Engel Gabriel, dass sie den Sohn Gottes empfangen wird. In der Szene oben ist die schwangere Maria mit ihrem Mann Josef auf Herbergssuche. Die Szene unten erzählt die Geburt im Stall zu Bethlehem. Die rechte Szene zeigt die Heilige Familie auf der Flucht nach Ägypten. In der Mitte des Weihnachtskreuzes steht das Christusmonogramm „IHS“. Es leitet sich von der Transkription der ersten beiden sowie des letzten Buchstabens von Ihsous ab, dem griechischen Namen für Jesus.

F: In den vier Armen des Osterkreuzes sind vier Stationen des Passionswegs Jesu geschildert: Links betet Christus am Ölberg, ein Engel ist gekommen, um ihn zu stärken. Wenn Sie gegen den Uhrzeigersinn schauen, folgt die Szene von Jesus am Kreuz, unter dem seine Mutter betet. Im rechten Arm sehen Sie die Wächter am Grab und oben die Auferstehung. Das INRI in der Mitte des Kreuzes sind die Initialen des lateinischen Satzes „Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum“. Übersetzt heißt es: „Jesus von Nazareth, König der Juden“.

M: Die Installation „Krippe und Kreuz“ ist ein sogenanntes Memento mori, ein Symbol der Vergänglichkeit. Und zeigt uns, dass schon im Augenblick unserer Geburt unser Sterben beginnt.

Fotos: © Krippenmuseum und © Trüpschuch