Station: [11] Passionskrippe
M: Diese Passionskrippe wurde von Augustin Alois Probst gebaut, der von 1792 bis 1807, also 15 Jahre, am Hof des Fürsterzbischofs in Brixen/Südtirol lebte und arbeitete. In 13 Stationen zeigt er den Leidensweg Jesu.
F: Krippen, die in einer Landschaft unterschiedliche, thematisch getrennte Szenen zeigen, nennt man auch Simultankrippen. Insgesamt sehen Sie hier 75 Einzelfiguren, die Augustin Alois Probst um 1805 schnitzte. Kunstgeschichtlich ist seine Arbeit dem naturalistischen Barockstil der Spätzeit im ausgehenden 18. Jh. zuzurechnen. Die Architektur der Krippe entstand rund 100 Jahre später, Anfang des 20. Jahrhunderts.
M: Jesu Leidensweg führt uns von rechts nach links – von der letzten Nacht vor seiner Gefangennahme bis zur Auferstehung. Hier einige der Stationen:
F: Die Szene am Ölberg, im Garten Gethsemane, schildert die letzte Nacht vor seiner Gefangennahme. Christus schwitzt Blut. Eine weitere Szene zeigt die Inhaftierung Jesu durch die Knechte der Hohen Priester.
M: Jesus wird gefesselt zum römischen Stadthalter Pontius Pilatus geschleppt. Obwohl Pilatius keine Schuld erkennen kann, ordnet er unter Druck der laut schreienden Menschenmenge die Kreuzigung Jesu an.
F: Jesus ist an eine Marmorsäule gekettet, links und rechts von ihm stehen römische Folterer, die ihn geißeln.
M: Die Szene im Bogen dahinter zeigt die Dornenkrönung Christi.
F: Die „Via dolorosa“ führt vom Palast des Pontius Pilatus bis zur Hinrichtungsstätte auf dem Berg Golgatha. Christus trägt das Kreuz, die Heilige Veronika reicht ihm das Schweißtuch. Vor ihnen laufen zwei verurteilte Verbrecher.
M: Christus hängt zwischen den beiden Verbrechern am Kreuz. Zu seinen Füßen stehen Johannes, Maria und Maria-Magdalena. Sowie eine weitere Figur, die nur im Tiroler Raum vorkommt. Sie trägt die Marterwerkzeuge, also Hammer, Zange und Nägel.
F: Bei der Grablegung Christi wählte Probst eine von der Überlieferung abweichende Darstellung. Er bettete Christus auf einen Sarkophag und verlieh ihm damit einen königlichen Status.
M: Abschließend segnet der Auferstehungs- Christus im Strahlenkranz mit der rechten Hand die Menschen. In der linken hält er die Osterfahne als Zeichen des Siegers über Leben und Tod.
Fotos: © Krippenmuseum und © Trüpschuch