Station: [6] Nahrung aus dem Wattenmeer
M: Hast du das Foto an der Wand gesehen? Die beiden da, mit ihren Körben und ihren großen Netzen, die sind auch im Watt unterwegs, um etwas Essbares zu finden. Wollen wir mal horchen, was sie sich erzählen?
Frau: Moin, Hinrich!
Mann: Moin, Göntje. Auch auf dem Weg zum Priel? Fleißig, fleißig!
Frau: Ja, was muss, das muss, nicht wahr? Unser Vorrat an Gerste ist aufgebraucht und die Familie will satt werden. Noch sind es ja ein paar Wochen bis zur nächsten Ernte.
Mann: Meine Großmutter hat immer gesagt: Wenn du nur täglich einen Topf mit Grütze auf dem Herd hast, braucht dir nicht bange werden.
Frau: Ja, wenn das mal so wäre! Jeden Tag genügend Gerstenbrei, das wäre ein Traum!
Aber… mal sehen, was die Nordsee heute so hergibt. Hab ja mein Netz, meine „Gliep“, dabei. Das Porrenschieben in den Prielen ist ne harte Arbeit. Aber ein paar Krabben oder Fische werden sich schon finden lassen. Und zur Not nehme ich auch ein paar Miesmuscheln aus dem Watt mit nach Hause.
Mann: Ja, aber denk dran: Finger weg von den Austern! Die sind königlicher Besitz. Damit ist nicht zu spaßen!
Frau: Na klar, Hinrich! Ich bin doch nicht übermütig. Ich nehm nur, was ich darf.
Mann: Na, dann drück ich dir die Daumen.
Frau: Danke, Hinrich!
M: Na, dann hoffen wir mal, dass die beiden heute einen guten Fang machen. Warum sie keine Austern essen durften und welche Fische man früher noch im Watt fangen konnte, das erfährst du an der langen Wand auf der linken Seite in diesem Raum.
Fotos: © Dr.-Carl-Häberlin-Friesen-Museum