Station: [21] Haus Olesen innen


Puk: So. Das ist also mein Zuhause… also… das Zuhause von meinen Menschen und Tieren. Auf der einen Seite des Hauses, wo die Menschen wohnen, da habe ich ganz viele Verstecke, in denen mich niemand findet! Hast du zum Beispiel in dem rechten Raum den Ofen gesehen? Dahinter kann ich mich sehr gut verstecken, und es ist auch sehr gemütlich dort, denn das ist der wärmste Ort im ganzen Haus. Und gleich daneben, da steht die Wiege für das Baby. Wenn es schreit, helfe ich den Menschen, indem ich die Wiege ganz leicht anschaukele, damit sich das Baby beruhigt.

Das Bett der Eltern ist übrigens direkt neben dem Ofen, in die Wand eingebaut. Und wenn du jetzt denkst, „Hä? Das Bett ist ja viel zu kurz!“, dann hast du recht! Früher haben die Menschen sich nicht lang ausgesteckt hingelegt, sondern im Sitzen geschlafen. Sie dachten, so würden sie schneller aufwachen, wenn eine Gefahr drohte.

Manchmal sind sie etwas komisch. Aber eigentlich sind meine Menschen ganz in Ordnung. Sie sehen mich nicht, aber sie wissen, dass ich da bin und ihnen ein wenig helfe. Und dafür helfen sie mir auch. Sie stellen mir jeden Abend ein bisschen Brei mit einem großen Stück Butter hin. Hmm! Das ist lecker! Und manchmal bekomme ich auch eine neue Weste oder neue Pantoffeln von ihnen geschenkt, damit ich im Winter nicht friere. Denn die Winter hier auf Föhr, die können ziemlich dunkel und ungemütlich nass sein. Aber wenn die Familie dann in ihrem Wohnzimmer sitzt und sich Geschichten erzählt, dann setze ich mich manchmal ganz unauffällig dazu und höre zu und schaue mir die schönen blau-weißen Fliesen an, die der Vater aus Holland mitgebracht hat. Und dann träume ich auch von der großen, weiten Welt.

Und irgendwann ist dann der Winter auch vorüber, die Tiere kommen zurück auf die Weide und das Jahr beginnt von Neuem. Ach, eigentlich habe ich es schon sehr gut hier bei den Menschen!

Fotos: © Dr.-Carl-Häberlin-Friesen-Museum