Station: [10] Propeller DO-X
M: Föhr liegt am Meer, hier gibt es viele Seeleute und jetzt hast du bestimmt gedacht, dass das eine Schiffsschraube ist, nicht wahr?
F: Das stimmt aber nicht… oder nur ein bisschen. Dieser riesige Holzpropeller gehörte früher zu einem Flugzeug, das zum Starten und Landen keine Flugpiste brauchte, sondern Wasser: ein so genanntes Flugschiff. Das war vor fast 100 Jahren.
M: Es gab nicht viele dieser Flugschiffe und normalerweise landeten sie nur in der Nähe großer Städte: Amsterdam, Rio de Janeiro oder New York.
F: Aber die DO-X – so hieß das größte Flugschiff – die hatte einen Kommandanten, der von Föhr kam. Und deswegen sorgte er dafür, dass er mit seiner DO-X in der Nordsee vor Wyk landete. Das war im Sommer 1932 und die Menschen waren begeistert!
M: Die Propeller befanden sich übrigens über den Tragflächen und insgesamt waren es 12 Stück. Und innen drin war alles ganz schick ausgestattet für die Passagiere!
F: Doch bald gab es technische Probleme mit der DO-X und das Flugschiff wurde aus dem Verkehr genommen. Einer der Propeller kam hier ins Museum nach Föhr – als Erinnerung an die spektakuläre Landung ein paar Jahre zuvor.
M: Dass der Kommandant damals mit der DO-X hier gelandet ist, war eine tolle Sache. Daran haben die Föhrer immer gern zurückgedacht. Aber was er später getan hat, war nicht gut. Im Zweiten Weltkrieg war er dafür verantwortlich, dass viele unschuldige Menschen gestorben sind. Deswegen ist er nach dem Krieg auch zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Fotos: © Dr.-Carl-Häberlin-Friesen-Museum