Station: [359] Die Verkaufsschlager
Der Schocken-Verlag begann mit der Herausgabe von Almanachen, die Auszüge aus Neuerscheinungen des Verlags und deren Autoren in bunter Mixtur präsentierten. Der erste Almanach war innerhalb weniger Monate vergriffen und musste neu aufgelegt werden – ein Erfolg, der den Startschuss für die Schocken-Bücherei gab. Er sicherte diese nicht nur wirtschaftlich ab, sondern zeigte auch, dass ein Interesse an den gebotenen Themen bestand.
Die Schocken-Bücherei widmete sich diversen jüdischen Themen wie Prosa, Geschichte und Religion. Die Bände spiegelten auch Schockens Warenhausgeist wider: sie waren standardisiert und brachten produktionstechnische, preis- und absatzpolitische Vorteile mit sich. Als qualitativ hochwertige Massenartikel konnten sie preiswert angeboten werden.
Im Schocken-Verlag wurden etwa 40 Bücher pro Jahr veröffentlicht. Viele davon erschienen zweisprachig, in Deutsch und Hebräisch. Obwohl Schocken ab 1934 nicht mehr in Deutschland weilte, holte er den Verlag bis 1938 mit Finanzspritzen immer wieder aus den roten Zahlen. Ohne seine leidenschaftliche Bücherliebe und finanzielle Großzügigkeit hätte das Verlagsprogramm so nie umgesetzt werden können.