Station: [263] Epilog
Simon und Salman Schocken haben an der Erfolgsgeschichte jüdischer Kaufleute im Vorkriegsdeutschland mitgeschrieben. Ihr Name ist in einer Linie mit Tietz, Karstadt und Wertheim zu nennen.
Nach Kriegsende, im Jahr 1949, gelangten 51 Prozent des ehemaligen Schocken-Firmenbesitzes in der amerikanischen Besatzungszone wieder in die Hände von Salman Schocken. Durch den Verlust der sächsischen Filialen und der Zwickauer Zentrale sowie des Geschäfts in Waldenburg war der Wert des Konzerns allerdings stark gesunken.
1953 verkaufte Schocken das Unternehmen an die Nürnberger Firma Merkur, Horten & Co. Unter anderem deshalb, weil kein Mitglied der Familie wieder nach Deutschland zurückkehren wollte, nicht einmal Sohn Theodor, der noch bis Herbst 1937 in Zwickau geblieben war. Die eindrucksvolle Geschichte des Schocken-Konzerns war damit beendet. Viele Innovationen der Brüder Schocken leben aber in der modernen Handelswelt bis heute weiter. Der Schriftzug über den Eingangstüren am Staatlichen Museum für Archäologie lässt den Namen Schocken in Chemnitz in Erinnerung bleiben.
Viele Jahre stand das Haus leer. Die Bilder an der Wandfläche dokumentieren dies eindrucksvoll. Ab 2010 begannen dann die Umbauarbeiten zum Museum. Heute erstrahlt das Haus in einem neuen Glanz und zieht als Staatliches Museum für Archäologie Besucher in seinen Bann.