Station: [255] Der Konzern wächst
Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges expandierte das Unternehmen mit sechs Filialen in den Industriezentren Sachsens und zwei weiteren über die Grenzen Sachsens hinweg. Während des Ersten Weltkrieges kam es zunächst zur Stagnation. Fast ein Jahr nach Kriegsende breitete sich der Konzern dann weiter aus. 1926 wurde das Kaufhaus in Nürnberg eröffnet, 1928 das Stuttgarter Kaufhaus und 1930 das Kaufhaus in Chemnitz. Anschlussgeschäfte gab es auch in Bremerhaven, Wismar und München sowie in Mühlhausen. Der Schocken-Konzern mit Sitz in Zwickau entwickelte sich bis zum Ende der 1920er Jahre zum fünftgrößten Kaufhaus-Konzern in Deutschland.
Während die Konkurrenten in den Strudel der Weltwirtschaftskrise gerieten, wuchs der Schocken-Konzern weiter. Sein Vorteil war, dass er keine Bankschulden hatte, denn der Konzern finanzierte sich stets selbst. Er verzichtete auf Kredite und konnte somit unabhängig agieren.
Als kurioser Fund entpuppte sich eine über Jahrzehnte genutzte Beetumrandung in einer Chemnitzer Kleingartenanlage. Es handelt sich um ein Werbeschild des Kaufhauses Schocken mit gelber Schrift auf blauem Grund. Dort sind neben dem Schriftzug „Kaufhaus Schocken“ alle sächsischen Niederlassungen des Konzerns vermerkt.