Station: [331] Viertes Buch und Bergbaukunst
Der kapitalintensive Bergbau führte zu immensen Gewinnen und damit zu einer völlig neuen Wirtschaftsstruktur in den Bergbaustädten des 16. Jahrhunderts. Finanzkräftige Unternehmer, Adlige, Stadträte, Bürger und Handwerksmeister investierten in den Bergbau. Um das finanzielle Risiko für den Einzelnen zu minimieren, gründeten sie Gemeinschaften. Kuxscheine regelten die Beteiligung und wurden zu beliebten Spekulationsobjekten des 15. Jahrhunderts.
Für die Kurfürsten nahmen die Einkünfte aus dem Bergbau einen besonders hohen Stellenwert ein. So wundert es nicht, dass „der erste Bergmann im Land“ der Kurfürst selbst war.
Die aufwendig gearbeitete Bergmannsgarnitur, deren Abbild Sie hier sehen können, trug Johann Georg der II. auf einem Fest zu Ehren des Bergbaus. Als oberster Bergherr des Landes demonstrierte der Kurfürst mit diesem Prunkstück Sachsens Reichtum an Silber und Edelsteinen.
Zur Paradetracht der Bergleute im 18. Jahrhundert gehörten neben Grubenkittel, Grubenleder, weißer Hose, Schachthut und Kniebügel auch das Grubenlicht und die Bergbarte, eine besonders geformte Axt.
Der Bergbau ist aus dem Alltag der Menschen im Erzgebirge nicht mehr weg zu denken. Auf vielen Gebrauchsgegenständen, wie den hier ausgestellten Krügen und Glasbechern, finden sich Bergbaumotive.
Ob als Schnitzerei, Malerei oder Plastik, ob als Sage oder Lied: die Bergbaukunst wurde zur Volkskunst und begleitet in vielfältiger Weise das Leben der Menschen bis in die heutige Zeit.