Station: [312] Das Alltägliche im Lauf der Zeit


Wohin lenken wir unser Interesse, wenn wir Geschichte erforschen?

Vor unseren Augen reiht sich Ereignis an Ereignis, Schicksal an Schicksal. Da werden Schlachten geschlagen, Länder erobert, Landschaften verändert und Schätze gehoben.

Aber was findet in „der Zeit dazwischen“ statt? Widmen wir unsere Aufmerksamkeit doch einmal dem, was unsere Welt im Innersten zusammenhält.

1300 Dinge des täglichen Lebens, eingebettet in eine leicht gewölbte massive Wand, erzählen Geschichten aus einem Jahrhunderte währenden Alltag. Dieser zieht sich, stabil und unbeirrbar, durch die Höhen und Tiefen politischer, wirtschaftlicher oder gesellschaftlicher Ereignisse.

Der Alltagswand gegenüber stehen sechs Filmstationen, die von Ereignissen aus der politischen Geschichte berichten. Welchen Einfluss nehmen politische Prozesse auf das tägliche Leben? Wie wirken sich Machtwechsel und gesellschaftliche Umbrüche auf das Schicksal des einzelnen Menschen aus?

Wir behaupten, dass selbst große politische Veränderungen kaum einen direkten Einfluss auf die alltäglichen Verrichtungen der Menschen nehmen. Egal was auch immer geschieht: eine Suppe wird im Topf gekocht. Mag sich auch dieser in Gestalt und Material wandeln.

Nur wenn politische Auseinandersetzungen in Gewalt und Kriegen münden, wird auch der Alltag der Menschen direkt und unmittelbar berührt.

In zwei großen Vitrinen sehen Sie Reste aus dem Kriegsalltag.

Was womöglich mit der Peniger Badstube am 14. November 1632 geschah und was dies mit dem Spinnwirtel und den Bruchstücken eines Bartmannskruges hier in der Vitrine zu tun hat, erfahren Sie im nachfolgenden Vertiefungstext.