Station: [236] Epilog


Im 7. und 8. Jahrhundert nach Christus war Sachsen nur spärlich besiedelt. Auch die Belegung der Körpergräberfelder hörte auf. Welche Ereignisse könnten dafür die Ursache sein?

Aus historischen Quellen wissen wir, dass ab der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts ein turkotartarisches Reitervolk, die Awaren, aus asiatischen Steppengebieten nach Mitteleuropa vorstießen. In ihrem Gefolge befanden sich erste Slawen. Doch haben die Kriegszüge gegen das Thüringische Herrschaftsgebiet auch zu einer Entvölkerung Sachsens geführt?

Tatsächlich werden Veränderungen in der Bestattungssitte erkennbar, was auf gesellschaftliche Umbrüche schließen lässt. So verraten nur selten und in geringer Zahl aufgefundene Urnengräber fremde Identitäten. Die Urnen vom sogenannten „Prager Typ“ stammen vermutlich aus slawischen Werkstätten. Waffenbeigaben wie eine dreiflügelige Pfeilspitze in einem Brandgrab von Dresden-Stetzsch waren dagegen bei den Awaren Sitte. In diesem Brandgrab werden Slawen und Awaren also gleichermaßen erkennbar. Doch können wir bereits von einer Einwanderung der Slawen sprechen?

Wie es auf sächsischem Gebiet weiterging und welche Entwicklungen Sachsen zu einer Kulturlandschaft, wie wir sie heute kennen, machten, zeigen wir Ihnen in der dritten Etage. Freuen Sie sich auf einen weiteren Rundgang: durch das Mittelalter und die frühe Neuzeit in Sachsen!