Station: [224] Depotfund mit Bronzegeschirr
In Dresden-Dobritz wurde ein Ensemble von 18 Misch-, Sieb- und Trinkgefäßen aus hauchdünn getriebenem Bronzeblech entdeckt. Die qualitätvoll gearbeiteten Gefäße mit den angenieteten Bandhenkeln steckten in einem großen Keramikgefäß der Lausitzer Kultur aus der Zeit von 1200 bis 1000 vor Christus. Sie gelten als umfangreichster bronzezeitlicher Metallgefäßfund Deutschlands. Ausschließlich im östlichen Mitteleuropa mit seinem Herzstück Sachsen wurden reine Geschirrsätze in Depots niedergelegt.
Speisen und Getränke in geselliger Runde zu genießen, war offensichtlich schon immer beliebt. Doch Festmähler dienten nicht nur zur Nahrungsaufnahme und zum Vergnügen. Wie auch in heutiger Zeit ließen sich dabei Verträge aushandeln, Beschlüsse treffen oder Bündnisse besiegeln. Dazu wurde das beste Geschirr aufgeboten. Aus der Anzahl und der Qualität der Bronzetassen können wir auf die Größe der Festtafel und die Würde ihrer Mitglieder schließen.