Station: [218] Bronzezeit
Das gehäufte Auftreten von Bronzegegenständen vor allem in Gräbern und Depots ließ Prähistoriker im 19. Jahrhundert einen neuen Begriff prägen: Bronzezeit. Als Bronzezeit bezeichnen wir den Abschnitt von 2.300 bis 750 vor Christus. Die Bronzezeit wurde von der Eisenzeit abgelöst.
Bronzegegenstände eroberten in kürzester Zeit alle Bereiche des täglichen Lebens: Essen und Trinken, Schmuckherstellung, Handwerk und Waffenproduktion. In Depots niedergelegt, hatten sie auch religiöse Bedeutung.
Das begehrte Metall war jedoch nicht für alle verfügbar. Lagerstätten waren begrenzt zugänglich und das Wissen um die Metallverarbeitung spezialisierten Handwerkern vorbehalten. Die Folge waren Fernhandel und unterschiedliche Besitzverhältnisse. Erstmals gab es Arm und Reich. So entstanden gesellschaftliche Eliten, die den Handel kontrollierten und vermutlich auch die politischen Fäden in der Hand hielten.
Als Ausdruck ihrer Machtpräsenz, zum Schutz von Fernhandelswegen und als Marktorte wurden Höhen- und Niederungsburgen errichtet. Die Modelle in diesem Ausstellungsbereich zeigen drei sächsische Befestigungen: die Goldkuppe bei Seußlitz, den Burgberg bei Löbsal und die Schanze bei Göhrisch. Alle drei liegen an der „Rauhen Furt“, einer Flussschleife der Elbe nördlich von Meißen. Dort geht das Bergland in die Ebene über und man konnte die Elbe hier gefahrlos überqueren. Die Burgen wurden auf gegenüberliegenden Bergrücken errichtet.
Befestigungen aus Wall und Graben mit einer Innenbebauung sind vor allem aus der frühen und späten Bronzezeit sowie aus der frühen Eisenzeit bekannt. Oftmals sind sie noch heute als markantes Geländemerkmal sichtbar. Die Wälle bestanden meist aus einer Holz- Erde-Konstruktion. Siedlungsfunde im Inneren sind selten. Es lassen sich aber Hinweise auf Bronzemetallurgie finden. Vermutlich befanden sich im Inneren der Burgen eigene Handwerksbetriebe.