Station: [115] Wald von Reichwalde


Sie stehen gerade vor den einzigartigen Überresten eines späteiszeitlichen Waldes! Mit dem Temperaturanstieg am Ende der letzten Eiszeit hatte sich die Landschaft in Sachsen grundlegend verändert. Die krautreiche Mammutsteppe war lichten Wäldern aus Kiefer und Birke gewichen.

Ein hervorragend konservierter Kiefern- und Birkenwald fand sich im Vorfeld des Braunkohlentagebaus bei Reichwalde in der Oberlausitz. Mit Hilfe der Dendrochronologie konnten die Kiefern auf die Zeit von 14.100 bis 13.300 vor Christus datiert werden. Der Wald verschwand bei der Entstehung eines Sees, wobei die Bäume umstürzten und von Torf bedeckt wurden. Auf rund 6.000 Quadratmetern Fläche konnten über 1.500 Bäume freigelegt werden, vom Wurzelwerk bis zu 20 Meter langen Stämmen. Die späteiszeitlichen Bäume hatten ein durchschnittliches Alter von 80 Jahren. In einigen Fällen waren es sogar bis zu 250 Jahre.

Anhand der Installationen an den Baumimitaten zeigen wir Ihnen, wie die Altersbestimmung mittels der Dendrochronologie und der C14-Methode funktioniert. Mit Hilfe des Kurvenspiels können Sie selbst aktiv werden.