Station: [106] Out of Africa
Die Wiege der Menschheit liegt in Afrika, wie Funde früher Menschenformen vor allem im östlichen Afrika belegen. Über lange Zeiträume hinweg haben sich einige der Homininenformen nach Asien und Europa und schließlich über die ganze Erde verbreitet. Der animierte Globus verdeutlicht dies mit einer integrierten Zeitleiste. Heute gibt es nur noch eine Menschenform, den Homo sapiens, der alle Erdteile bevölkert. Unterschiede in seinem Äußeren, wie Hautfarbe und Anatomie, sind Anpassungserscheinungen an verschiedene Umweltweltbedingungen.
Die Entwicklungslinie der Menschen ist nicht geradlinig. Sie trennte sich vor etwa 7 Millionen Jahren von derjenigen der Menschenaffen ab. Eine Art Stammbaum können Sie an der Schädelwand erkennen, die Schädel von den frühesten Hominidenformen bis hin zum Homo sapiens zeigt. Bereits Charles Darwin stellte sich den Stammbaum der Menschen nicht als zielgerichtete Entwicklung, sondern in Form einer Koralle, mit vielen toten Armen, vor. Einen Steckbrief zu jedem Schädel finden Sie an der Medienstation.
Auf den vier Stelen in der Raummitte sind Schädel der in Europa nachgewiesenen Menschenformen montiert: Homo erectus, Homo heidelbergensis, Neandertaler und Homo sapiens. Der Homo erectus ist davon die älteste. Vor etwa 1,9 Millionen Jahren verließ er erstmals den afrikanischen Kontinent. Er kannte das Feuer und stellte verschiedene Steinwerkzeuge her.
Der Homo heidelbergensis wurde nach seinem Fundort Heidelberg benannt. Er geht zurück auf den so genannten „Rhodesien-Mensch“, der vor über 600.000 Jahren aus Afrika aufbrach. Homo heidelbergensis ist vermutlich ein Vorfahre des Neandertalers.
Aus der afrikanischen Linie des Homo heidelbergensis ging nach unseren Erkenntnissen der Homo sapiens hervor, der moderne Mensch. Seine früheste Spur ist ein 140.000 Jahre alter Schädelfund aus Äthiopien. Vor 40.000 Jahren wanderte Homo sapiens in Europa ein.
Die Stele des Neandertalers steht gesondert, denn der Neandertaler war kein Afrikaner! Als einzige Menschenform entwickelte er sich in Europa. Mit seiner gedrungenen kräftigen Gestalt war der Neandertaler gut an die eiszeitlichen Bedingungen angepasst. Bis zu seinem Aussterben vor 30.000 Jahren musste er sich für eine gewisse Zeit seinen Lebensraum mit dem modernen Menschen teilen.
Ein besonderes Highlight ist die virtuelle Rekonstruktion des Schädels der so genannten Steinheimerin, die wir Ihnen im Vertiefungstext vorstellen.