Station: [3] Die Bronzezeit auf Föhr


F: Der „Hünjbruatsbarig" der „Hundebrotberg“ war ein Hügelgrab im Westen der Insel, bei Utersum. Wie die meisten anderen der ursprünglich über 700 prähistorischen Grabhügel ist er in den letzten 200 Jahren zerstört worden. Die Grabhügel standen der immer intensiver betriebenen Landwirtschaft im Weg.

Welche alte Föhrer Sage sich mit dem „Hundebrotberg“ verbindet, erfahren Sie, wenn Sie die Audionummer 3 der Kinderführung anwählen.

M: Zu Beginn des zweiten vorchristlichen Jahrtausends tauchen neben den Steinwerkzeugen erste Geräte aus Bronze auf. Dies setzte weitreichende Handelsbeziehungen voraus. Denn sowohl Zinn als auch Kupfer – die beiden Bestandteile der Bronze – mussten von weither beschafft werden. Die “Währung“, in der die kostbaren Materialien bezahlt werden konnten, fanden die Föhrer allerdings fast vor der Haustür: Bernstein war bis in den Mittelmeerraum ein begehrtes Handelsgut.

F: Dennoch blieben die fein gearbeiteten Bronzegeräte lange Zeit der lokalen Elite vorbehalten. Alle anderen behalfen sich mit Steinimitaten, wie der schön gearbeitete Fischschwanzdolch links oben in der Vitrine bezeugt.

M: Die Vitrinen rechts des Durchgangs führen Sie in die jüngere Bronzezeit, in der sich neue Bestattungssitten durchsetzten: Die Toten wurden verbrannt und in Urnen beigesetzt –als Grabbeigaben erhielten sie Rasiermesser oder Pinzetten, was auf einen verfeinerten Körperkult schließen lässt.

F: Besonderes Augenmerk verdient die große Urne links unten in der Vitrine: Sie können ihr fast ins Gesicht blicken, denn ihr Henkel läuft nach oben hin in zwei Ornamente aus, so dass das ganze wie ein Gesicht mit Nase und Augenbrauen wirkt. Vielleicht sollte der geheimnisvolle Blick böse Geister von der Asche des Verstorbenen fernhalten?

Fotos: © Dr.-Carl-Häberlin-Friesen-Museum