Station: [9] Das Haus Lette
M: Woher sie kamen? Das weiß man nicht so genau. Und überhaupt ist von den Herren von Lette nicht viel übrig geblieben. Von ihrem einstigen Rittersitz haben sich nur wenige Steinreste erhalten. Offiziell in Erscheinungen traten die Herren von Lette im Jahr 1175. Damals werden sie erstmals in einer Urkunde erwähnt. Genauer gesagt, es wird dort von einem Luidolf von Lette berichtet. Er stand in Diensten des Bischofs von Münster.
F: Ab 1399 wird es um die Herren von Lette wieder still. Vermutlich gingen sie Bankrott, endgültig. Zwischenzeitlich lebten die Herren von Lette nämlich wohl gerne auf großem Fuß. So fand man beispielsweise Austernschalen und Scherben von China-Porzellan. Bereits 1392 war der Rittersitz von Hermann von Merveldt, einem Verwandten der von Lettes, verkauft worden.
M: Der Rittersitz bestand ursprünglich aus einer Vorburg mit Wirtschaftsgebäuden und einer Hauptburg samt Kapelle. Diese waren von sogenannten Gräften umgeben, also mehreren Wassergräben. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte das Anwesen mehrmals den Besitzer, der Rittersitz verfiel zusehends und der westliche Teil des Anwesens wurde schließlich 1875 für den Bau der Eisenbahnstrecke von Dortmund nach Gronau abgerissen. Auf dem anderen Teil des Geländes befindet sich heute unter anderem die Kardinal-von-Galen-Grundschule. Der letzte Besitzer, Graf Korff genannt Schmising, ermöglichte auch Einwohnern von Lette den Erwerb von Grundbesitz der ehemaligen Ritterburg.
Fotos: © Heimatmuseum Lette