Station: [16] Hauben
M: Zeig mir deine Haube und ich sage dir, wer du bist! Hauben gehörten im 19. Jahrhundert nicht einfach nur zur alltäglichen Kleidung. Mit ihnen wurden subtile Codes übermittelt. An der Haube konnte man ablesen, ob jemand in Trauer war, verheiratet oder noch ledig. War die Frau vermögend oder eher arm. All das konnte man beim Blick auf die Haube ablesen.
F: Aufgrund ihrer Form nennt man diese Hauben, die Sie vor sich in der Vitrine sehen, auch Tellerhaube. Je nach Reichtum war der sogenannte Teller mit Gold bestickt. Später wurde die sogenannte Twigpans-Müske modern – eine Haube aus geblümter Seide mit Goldborte.
F: Oft waren die Hauben von Hand bestickt, mit Pailletten oder, wer es sich leisten konnte, mit Gold. Die Farbe des edlen Stoffes war ganz unterschiedlich: Es konnte rosa oder beigefarbene Seide sein, schwarzer oder weißer Samt. Oder spezieller Stoff, der mit Gold und Silber durchwirkt war. Frauen, die in Trauer waren, trugen meist nur ein schwarzes Band an der Haube. Dieses Trauerzeichen genügte, eine schwarze Kleidung war überflüssig. Im Alltag trugen die Frauen meist ein rotes Band an der Haube.
Fotos: © Heimatmuseum Lette