Station: [12] Friseursalon
M: Tritt ein Kunde in den Salon, so erhebe dich sofort und begrüße ihn durch eine Verbeugung. Nimm ihm Hut, Stock oder Schirm ab, sei ihm bei Ausziehen des Überziehers behilflich und fordere ihn höflich auf, Platz zu nehmen.
F: So lautet die erste Regel der „Anstandslehre für Barbierlehrlinge“. Und ganz sicher wurden diese Regeln auch im Herrensalon von Heinrich Puhe beherzigt. Wer früher in Lette zum Friseur musste, nahm bei Heinrich Puhe an der Bahnhofsallee Platz. Was Sie hier sehen, ist die originale Einrichtung des einstigen Friseursalons. Hier finden sich Rasierpinsel und Rasierklingen. Bart-Trimmer, Lavendel-Kopfwasser, Bürsten und Scheren, Rasierschaum von Palmolive und Brennscheren, um Locken zu legen.
M: Hinten an dem Frisierstuhl können Sie auch noch einen sogenannten Streichriemen aus Leder erkennen. Der Streichriemen wurde gespannt und darauf wurde das Rasiermesser dann abgestrichen und geschliffen.
F: Daneben sehen Sie auch ein Müholos Visier. Die Trockenhaube hat einen aufklappbaren Dom aus Plexiglas. Die auf dem Visier angezeigte Temperatur konnte mithilfe eines Regelschalters beeinflusst werden. Ein Klingeln zeigte das Ende der eingestellten Trockenzeit an. Diese geschlossene Form der Trockenhaube wurde ab den 1950er-Jahren immer beliebter – nicht zuletzt durch das stabile und leicht zu verarbeitende Plexiglas.
Fotos: © Heimatmuseum Lette