Station: [3] Die größte Drehleier- und Dudelsacksammlung im Überblick
Platz ist in der kleinsten Ecke – selbst für die größte Drehleier- und Dudelsacksammlung der Welt. An dieser Stelle geben wir Ihnen einen Überblick über diese einzigartige Sammlung. An den folgenden Stationen werden Sie einzelne Instrumente besser kennenlernen und auch hören.
Über den Dudelsack gibt es so einiges zu erzählen: Zuerst einmal: Dieses Instrument Dudelsack zu nennen zollt ihm genauso wenig Respekt wie eine Gitarre als Klampfe zu bezeichnen. Sackpfeife ist der richtige Ausdruck, Dudelsack hat sich umgangssprachlich eingebürgert. Zum besseren Verständnis werden wir die Benennung beibehalten. Wer an Dudelsäcke denkt, denkt automatisch auch an Schottland. Doch ursprünglich kommen die Holzblasinstrumente aus dem Orient. Von dort aus traten sie ihren Siegeszug durch Europa, Asien und Afrika an.
Über den ersten beiden Vitrinen neben dem Eingang sehen Sie nordafrikanische Dudelsäcke neben den hellen Sackpfeifen aus Südosteuropa hängen. Weiter werden Sie die italienische Zampogna, die spanische Gaita, aber auch deutsche, flämische, russische und osteuropäische Sackpfeifen in unserer Sammlung entdecken.
Dudelsack und Drehleier sind wie Bruder und Schwester, heißt es. Beide sind Bordun-Instrumente, bei denen immer der gleiche brummende Grundton mitläuft. Ihr Klang ist sehr ähnlich, auch wenn sich die Instrumente technisch sehr voneinander unterscheiden. Der Dudelsack ist ein Blasinstrument, die Drehleier gehört zu den mechanisierten Streichinstrumenten. In den Vitrinen an der hinteren Wand zeigen wir Ihnen besonders schöne Beispiele aus Deutschland, Frankreich, Russland und anderen Ländern.
Drehleiern sind in vielen Ländern Europas bis ins 19. Jahrhundert dokumentiert – besonders in Frankreich erfreute sich das Instrument großer Beliebtheit. In vielen Regionen Europas erlebt die Drehleier zurzeit eine Renaissance. Vermutlich wird heute öfter auf der Drehleier aufgespielt als zu jeder anderen Zeit.