Station: [20] Sammlung Marianne Bröcker


Diese Station widmen wir einer besonderen Frau – Marianne Bröcker. Sie war Ehrenmitglied unseres Museumsvereins und langjährige Weggefährtin Kurt Reichmanns. 1970 promovierte sie mit einer Dissertation über „Die Drehleier. Ihr Bau und ihre Geschichte“. Schwerpunkte ihrer Lehr- und Forschungstätigkeit waren Europäische Ethnomusikologie, Instrumentenkunde sowie Tanzforschung und -praxis in- und außerhalb Europas. 2013 verstarb sie im Alter von 76 Jahren und vermachte ihre Musikinstrumentensammlung unserem Museum. Sie war uns über Jahrzehnte sehr verbunden, unter anderem auch, weil sie die musikwissenschaftliche Fachkraft hinter den Kulissen unseres Musikfestivals war.

Ihre Forschungsreisen führten sie nach Frankreich, Italien, Rumänien und China. Von überall her brachte sie Instrumente mit. Zu ihrer Sammlung gehören viele Kleinflöten, aber auch ethnologische Instrumente wie die mongolische Pferdekopfgeige, die nach beiden Seiten gestrichen werden kann. Oder der gehäkelte pinkfarbene Strumpf, eine chinesische Eunuchen Flöte.

Auch die große Harfe im anderen Fenster gehört zu ihrer Sammlung. Ein Instrument mit einem großen Resonanzkörper, denn auf der Harfe wurde in großen Sälen zum Tanz aufgespielt. Einfach zusammengezimmert, um Tanzmusik zu machen, ist diese Harfe weit davon entfernt, zu den kunstvollen Exemplaren zu zählen, die in der Kammermusik aufspielen. Sicherlich aber hat sie so einiges mehr erlebt und gesehen als die vornehme klassische Harfe.

Hier eine kleine Anekdote! Zum 10-jährigen Geburtstag unseres Museums beauftragten wir Marianne Bröcker für uns ein Museumsbuch herauszugeben. Wie Sie ja bereits wissen, war sie oft in China. So kam es, dass die Übersetzung unseres Buches zuerst auf Chinesisch vorlag – und nicht auf Englisch.

Alle Abbildungen: © Dagmar Trüpschuch