Station: [2] Aufbau des Museums


Kurt Reichmann hat die Ausstellung seiner Sammlung auf Basis des „Syntagma Musicum“ des Musiktheoretikers Michael Praetorius konzipiert. Das „Syntagma Musicum“ ist ein herausragendes Nachschlagewerk zur Instrumentenkunde des 17. Jahrhunderts. Die Kupferstiche des Buches hängen als vergrößerte Kopien an den Rückwänden der Vitrinen.

Am unteren Bildrand der Kupferstiche sehen Sie einen Maßstab. Es handelt sich hier um technische Zeichnungen, nach denen Instrumentenbauer historische Instrumente nachbauen können. Zwar ist es schön, sich wunderbar künstlerisch gestaltete traditionelle Musikinstrumente aus Holz anzusehen. Doch letztendlich geht es bei Instrumenten immer um den Klang. Deswegen zeigen wir Ihnen neben vielen alten Originalen auch spielbare Nachbauten.

Kurz einige Worte zum Aufbau der Ausstellung. In den unteren Vitrinen präsentieren wir Instrumente aus dem mitteleuropäischen Kulturkreis um Praetorius, auf den oberen Gittern zeigen wir Instrumente von Europa bis China – darunter klangvolle Stücke der Seidenstraße, wie beispielsweise eine Zurna, ein konisches Doppelrohrblattinstrument, das von allen Turk-Völkern bis nach China gespielt wird.

Unserem Aufbau folgend können Sie wunderbar beobachten, wie sich die Instrumente von damals bis heute weiterentwickelt haben. Und Sie werden sehen: Musikinstrumente wurden ständig weiter verfeinert und technisch aufgerüstet. Moderne Einflüsse werden ihre Entwicklung auch weiter bestimmen. So zeigen wir neben Instrumenten aus Knochen und Schlangenhäuten hier in der ersten Vitrine gegenüber dem Eingang zum Beispiel eine Carbon Flöte, die mit ganz neuen Materialien arbeitet.

In einer der hinteren Vitrinen werden Sie eine wunderschöne ukrainische Drehleier aus einem 3-D-Holzbausatz entdecken. Die Bauteile wurden mit modernster Lasertechnik hergestellt. „Wir wollen eben nicht nur die Asche hüten, sondern das Feuer schüren und es immer weiter am Brennen halten“, lautet eine der Devisen des Museums.

Fotos: © Dagmar Trüpschuch